Der Aufschwung nach der Finanzkrise ist wohl in Kürze beendet - schwächere Konjunkturdaten werfen schon ein paar Monate einen entsprechenden Schatten. Die Börsenkrise im August wirkte hier wohl noch verstärkend bzw. bestätigend - dies wird sich wohl auch schon bald auf die Anzahl der Arbeitslosen negativ auswirken.
Auch wenn die Gesamtanzahl der Arbeitlosen Ende August noch um 7.802 Personen auf 273.461 Arbeitslose sank (minus 2,8% zum August 2010): Der Rückgang ist deutlich niedriger als in den Vormonaten, eine Trendwende am Arbeitsmarkt bzw. ein Stagnieren dieser Zahlen ist (leider) in Sicht.
Erstmals seit dem Höhepunkt der Finanzkrise wurden im August bei den als "arbeitlos" erfassten Menschen wieder ein Zuwachs gemeldet: Mit 219.247 als "arbeitslos" geführten Personen sind um 849 mehr in dieser Kategorie eingeordnent als noch ein Jahr zuvor.
Nachdem aber die Anzahl der Schulungsteilnehmer im August im Jahresvergleich um 8.651 Personen auf nunmehr 54.214 Schulungsteilnehmer sank, sieht die Gesamtstatistik (noch) nicht wirklich schlecht aus: Erwähnte 273.461 Menschen waren lt. AMS ohne Job.
Im September wird (saisonal bedingt) diese Zahl wohl wieder ansteigen - auch im (fairen) Jahresvergleich ist hier wohl eine Trendwende zu erwarten. Wenn nicht im September, dann wohl im Oktober 2011.
Ob die Arbeitslosenrate dann wieder ansteigen wird, bleibt abzuwarten und hängt natürlich auch von der Weltkonjunktur bzw. den Sparbemühungen diverser Staaten (natürlich auch Österreich) ab.
Derzeit kann sich Österreich in Sachen Beschäftigung noch als EU-Meister preisen. Mit 3,7% Arbeitslosenraten lt. EUROSTAT (5,9% lt. nationaler Definition) liegt Österreich in dieser (positiven) Wertung am ersten Platz (vor den Niederlanden). Klares Schlusslicht ist hier weiterhin Spanien mit einer Arbeitslosenraten von bedenklichen und besorgniserregenden 21,2%.
Die aktuellen Trends am heimischen Arbeitsmarkt: Männer, Inländer, Jugendliche und Langzeitarbeitslose werden weniger gezählt, bei Frauen, Ausländern und älteren Arbeitnehmern steigt die Arbeitslosenrate an.
In Wien steigt die Arbeitslosenrate schon deutlich an (+6,8%), in Vorarlberg und in Oberösterreich (Industrie!) sinkt diese noch stark.
Die rückgängige Anzahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen (32.141, minus 6,7%) ist ebenfalls als negative Nachricht zu interpretieren.
Die Erholung am Arbeitsmarkt dürfte damit ziemlich bald zu Ende sein.
Ad hoc-Meldung - September 2011