Nachdem die Inflationsrate in Österreich im Juli 2011 mit 3,5% einen neuen Jahreshöchststand erreicht hat, ging diese im August 2011 marginal auf 3,4% zurück. Im Juni dieses Jahres war die Inflation noch bei 3,3% gelegen.
Nachtrag Oktober 2011: Die August-Rate wurde nachträglich auf 3,5% korrigiert.
Bei den Preistreibern nicht viel Neues: Wieder waren die Mineralölprodukte mit einem Plus von satten 17% zum Vorjahr wieder für einen großen Teil der Inflationsrate verantwortlich - ohne diese Produktgruppe (in die auch Diesel, Benzin oder Heizöl fallen) wäre die Inflationsrate bei 2,6% gelandet.
Weiterhin hauptsächlich für den Preisschub verantwortlich: Nahrungsmittel, Wohnen, Restaurants, Hotels, Reisen oder Autohändler.
Erst im Spätherbst (Oktober oder November) könnte die Inflationsrate sich wieder gegen bzw. unter 3 Prozent begeben - Voraussetzung wäre diesbezüglich aber ein zumindest gleichbleibender Ölpreis. 2012 wird dann ebenso wieder sehr viel vom Ölpreis abhängen - sollte sich dieser nicht wesentlich ändern, könnte die Inflationsrate im nächsten Jahr etwas zur Ruhe kommen.
Realwertverluste sind derzeit also üblich - bei kurz- und mittelfristigen Sparformen ist diese Inflationsrate keinesfalls zu kompensieren.
Gebührenerhöhungen, steigende Gas- und Strompreise sowie weiterhin stark nachgefragte Rohstoffe (Lebensmittel) werden aber wohl auch 2012 für eine deutlich über der 2-Prozent-Marke liegende Inflation erzeugen.
In der Eurozone lag die Inflationsrate übrigens bei gleichbleibenden 2,5 Prozent - angestrebt werden hier seitens EU maximal 2 Prozent.
Man darf schon sehr gespannt sein, wieweit die derzeit hohe Inflation (und die dunklen Wolken am Wirtschaftshimmel) die nun anstehenden Lohn- und Gehaltsverhandlungen (Kollektivverträge) beeinflussen. Die Arbeitnehmervertreter haben jedenfalls derzeit gute Argumente...
Ad hoc-Meldung - September 2011