Österreichische Staatsanleihen sowie Staatsanleihen von Ländern mit guter Bonität (also nicht Griechenland, Portugal, Italien & Co.) werfen derzeit sehr geringe Erträge ab - die Sekundärmarktrendite lag in Deutschland zuletzt sogar unter 2 Prozent.
Da fährt man derzeit sogar mit Festgeld deutlich besser - bei 3 Jahren Laufzeit zahlt z.B. die VakifBank 3,625 Prozent.
Auch Bausparen ist aktuell nach Abzug der Inflationsrate für die Sparer ein Minusgeschäft - und langjährige Kapitalversicherungen dürften (ob des Investments in ähnliche Produkte wie genannt) derzeit nicht viel mehr Ertrag machen.
Guter Rat für Anleger ist demnach aktuell wieder äußerst schwierig. Nur wer wagt, kann derzeit auch gewinnen.
Immer häufiger hört man dieser Tage den Ratschlag, in Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) von soliden Unternehmen zu investieren. Einerseits trägt man hier nicht das Kursrisiko von Aktien, andererseits gibt es gegenüber den Staatsanleihen doch noch immer einen kleinen Zinsaufschlag.
Ob es aktuell aber nicht besser wäre, gleich in die zuletzt geprügelten Aktien dieser Unternehmen einzusteigen, ist eine andere Frage.
Die aktuelle Niedrigzinsphase (die noch länger dauern könnte) bringt aber auch wieder das Risiko von neuen "Kettenspielen" für übergierige und uninformierte (gefährliche Mischung!) Anleger mit sich - wenn auch die letzten Skandale (Meinl European Land, Immofinanz, AWD etc.) noch nicht sehr lange her sind.
Wer bei Anleihen Risiko nehmen will, könnte auch mit exotischen Anleihen derzeit punkten. Weltweit gibt es noch immer jede Menge Anleihen von Staaten oder Unternehmen, die man in unseren Breiten nicht so kennt - die aber durchaus mit solidem Background (Bodenschätze, wenig Staatsschulden, stabile Regierung etc.) aufwarten können. Hier sind Zinsen von 5 bis 10 Prozent durchaus möglich.
Wertpapierberater in guten Banken sollten Ihnen auch solche Anleihen aus dem Heuhaufen heraussuchen können - eigenes Wissen um das Risiko und eine Analyse des Schuldners sollte aber vorhanden sein bzw. gemacht werden.
Ein durchaus interessantes Produkt (wenn auch wirklich nur für risikofreudige Anleger) könnte der im dieswöchigen Format empfohlene Fonds "Global Evolution Frontier Markets" sein.
Dieser Fonds des dänischen Investmenthauses Global Evolution (ISIN LU0501220429) hat Anleihen aus Ländern wie Vietnam, Serbien, Mongolei & Co. im Portfolio - Länder die derzeit wohl nicht im Fokus der Anleger sind aber durchaus auch bald in die Reihe der "Schwellenländer" aufgenommen werden könnten.
Die durchschnittliche Rendite liegt derzeit angeblich bei 10,9 Prozent, in 35 Länder wird gestreut. So also doch die eine oder andere Anleihe platzt, könnte mit dieser Risikostreuung noch immer ein deutlich höherer Ertrag erzielt werden als aktuell in unseren Breiten.
1,5% Spesen, bis zu 5% Ausgabezuschlag und 10% Performance-Gebühr pro Jahr sind natürlich ziemlich heftig - als Beimischung zu einem progressiven Portfolio könnte man aber durchaus auf den Geschmack kommen. Der im Jänner 2011 gestartete Fonds konnte bisweilen ein Plus von 4 Prozent einfahren.
Wer sich mit Fonds oder Anleihen im exotischen Bereich doch nicht so sicher fühlt und auch gegenwärtig keine Aktien kaufen möchte, könnte mit den Angeboten der BIGBANK aus Estland (EU-Einlagensicherung bis 100.000 Euro) auch durchaus nette Erträge einfahren.
So zahlt die bei uns noch ziemlich unbekannte Bank (die auch aktuell Gewinne schreibt) bei 2 Jahren Bindung 3,30 oder 3,35 Prozent (je nach Einlage), bei 4 Jahren 4,35 oder 4,40 Prozent und auf 7 Jahre Bindung bis 4,50 Prozent. Bei einer Zinszahlung bei Fälligkeit des Einlagebetrages (keine jährlichen Zinszahlungen) gibt es sogar etwas höhere Zinsen - bis 5,65 Prozent auf 10 Jahre.
Sicher eine interessante Alternative für eher risikoscheue Anleger, die auch einmal den heimischen Karpfenteich verlassen wollen - hier können Sie sich selber ein Bild machen:
Ad hoc-Meldung - September 2011