Die heute von der Statistik Austria veröffentlichen Prognosen zur Entwicklung der Bevölkerungszahl Österreichs bringen kaum neue Überraschungen mit sich: Österreichs Bevölkerung wächst in den nächsten Jahrzehnten moderat - wird aber immer älter.
Per 1.1.2011 zählte die Statistik Austria 8,4 Mio. Einwohner - auch im Vorjahr war diese Zahl (primär aufgrund Zuwanderung) wieder leicht angewachsen.
In den nächsten Jahren dürfte dieser Trend ziemlich gleich bleiben: Konstante (recht niedrige) Geburtenraten und weitere Zuwanderung könnten bis zum Jahr 2030 zu 9 Mio. Einwohnern führen. Bis 2050 sind die angenommenen Zunahmen bei der Bevölkerung dann noch geringer - mit ca. 9,4 Mio. Einwohnern wird bis dahin gerechnet.
Während die Geburtenraten ziemlich ähnlich sein dürften wie aktuell, könnte bis 2030 die Gruppe der im "zentralen Erwerbsalter" (30 bis 54 Jahre) stehenden Menschen deutlich geringer werden - die Babyboomer der 1960er-Jahre sind dann nämlich schon größtenteils in Pension (wenn man sie lässt) und von hinten kommen geburtenschwächere Jahrgänge nach. Der Arbeitsmarkt könnte somit in ca. 20 Jahren deutlich entlastet werden - in Sachen Pensionen wird es wohl noch ein paar dicke Reformpakete setzen müssen (wenn man sich traut).
Die aktuell am deutlichsten wachsende Bevölkerungsgruppe (nach Alter eingeteilt) sind aktuell die wirklich alten Senioren - aufgrund der laufend steigenden Lebenserwartung steigt die Anzahl der über 80-jährigen derzeit (und wohl auch weiterhin) am stärksten.
Gute Aussichten in Sachen Lebensalter bzw. Bevölkerungsgröße - schlechte Aussichten in Sachen Pensionen, Gesundheitskosten und Staatsverschuldung.
Dass sich die Zuwanderung sowie der Zuzug aus dem ländlichen Bereich primär in und um die Metropole Wien abspielt, spiegelt sich auch in den Prognosen für die einzelnen Bundesländer Österreichs wider.
So könnte lt. Prognosen die Bevölkerungszahl Niederösterreichs bis 2050 um immerhin 19,1% steigen - hier ist aber wohl ein starker Impuls durch die Bundeshauptstadt Wien gegeben (der "Speckgürtel" Wiens liegt größtenteils in Niederösterreich).
Wien selbst liegt bei den Zuwachsprognosen mit 18,2% an 2. Stelle. Mit deutlichem Abstand folgt Vorarlberg mit 13% auf dem dritten Platz.
Weiters folgen: Burgenland (11,9% Zuwachs), Tirol (11%), Oberösterreich (8,4%), Salbburg (7%) und die Steiermark (4,1%).
Schlechte Nachrichten für Kärnten - als einziges Bundesland wird Kärnten wohl weiter schrumpfen: Bis 2050 um prognostizierte -2,1%. Ob ein politischer Umschwung im südlichsten Bundesland Österreichs hier für einen Umschwung sorgen kann, bleibt dahingestellt.
Ad hoc-Meldung - September 2011