Die Zahlen für den österreichischen Sommertourismus sind zwar ob der fehlenden Monate September und Oktober noch nicht komplett - diese Monate sind in Sachen Tourismus aber ohnehin nicht sehr bedeutend (auch wenn die Nebensaison wichtiger wird). Daher kann man anhand der heute von der Statistik Austria präsentierten Zahlen für den Zeitraum Mai bis August 2011 schon durchaus mit einer guten Sommersaison der heimischen Beherberungsbetriebe rechnen.
Mit 13,4 Mio. erfassten Ankünften (ein Plus von 4,3% gegenüber der Vorjahresperiode) liegt man derzeit klar auf Rekordkurs. Bei den Nächtigungen wird der Rekord aus 1981 (78,28 Mio. Nächtigungen in der gesamten Sommersaison) wohl noch lange bestehen - trotzdem konnte man im Vorjahresvergleich Mai-August wieder ein schönes Plus von 2,1% (auf 47,59 Mio. Nächtigungen) erzielen.
Es kommen somit wieder mehr Gäste nach Österreich auf Urlaub - in den letzten Jahren wurde aber die Aufenthaltsdauer immer kürzer (daher auch die derzeit unerreichbaren Rekordzahlen in Sachen Nächtigungen).
Von den 13,4 Mio. Gästeankünften wurden 4,71 Mio. Inländern zugeordnet (ein Plus von 2,8%), 8,69 Mio. Gäste kamen aus dem Ausland - womit bei den ausländischen Gästen ein dickes Plus von 5,1% erzielt wurde.
Der August verlief (nach schlechten Zahlen im verregneten Juli) 2011 wieder sehr positiv: Bei den Nächtigungen gab es ein Plus von 2,4%, bei den Ankünften ein Plus von 3,8%.
Einen neuen Zwischenrekord gibt es bei den Inländernächtigungen: Mit 14,85 Mio. Nächtigungen (+1,4% zum Vorjahr) liegt man hier auf Rekordkurs.
Erfreulich auch die Zunahme der Nächtigungen von Deutschen Urlaubsgästen - nachdem in den letzten Jahren oft Rückgänge erfasst wurden, nächtigten Deutsche bisweilen 17,62 Mio. mal in heimischen Tourismusbetrieben - ein Plus von 2,4% gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahl ist wohl auch mit der guten Konjunkturentwicklung in Deutschland zu begründen - 2012 kann das schon wieder deutlich anders aussehen.
Mit 53,8% der Ausländernächtigungen ist Deutschland immer noch klar das wichtigste Land bezüglich Ausländernächtigungen. Auf den Plätzen folgen hier Holland (3,07 Mio. Nächtigungen), Italien (1,59 Mio.), Schweiz (1,56 Mio.) und Belgien (0,97 Mio.).
Tolle Zuwächse gab es vor allem bei Gästen aus Russland (+31,3%), Polen (+19,3%), Tschechien (+13,3%) und erstaunlicherweise auch von Ungarn (+12,6%). Ob des hohen Kurses des Schweizer Frankens war Österreich auch für die Eidgenossen wieder interessanter (und günstig) - ein Plus von 10,1% Schweizern wurde bisweilen gezählt.
Negative Entwicklungen gab es (bezüglich wichtigen Herkunftsländern) nur bei Holländern (-2,0%) und Italienern (-3,3%).
Schon im Vorjahr konnte Wien im Sommertourismus ein Plus von 10% einfahren. So stark wuchs der Städtetourismus zwar heuer nicht mehr - mit bisweilen +3,9% ist Wien bezüglich Zuwachs aber auch 2011 wieder ganz vorne.
In absoluten Zahlen wieder einmal unschlagbar ist das Bundesland Tirol. Mit 13,26 Mio. Nächtigungen zwischen Mai und August 2011 konnte man bisweilen ein Plus von 0,4% einfahren.
Auf Platz 2 hier Salzburg mit 8,04 Mio. Nächtigungen - immerhin solide +3% für die Mozartstadt und das schöne Umland Salzburgs.
Erfreuliche Nachrichten gibt es endlich einmal auch aus Kärnten: Im Vorjahr musste man nach dem Sommer noch ein Minus von 3,7% hinnehmen - heuer konnten bisher 7,46 Mio. Nächtigungen erzielt werden, was ein Plus von immerhin 1,9% darstellt.
Nur in einem Bundesland Österreichs brachte der Sommertourismus bisweilen Einbußen: Mit 2,50 Mio. Nächtigungen musste Vorarlberg bisweilen ein kleines Minus von 0,2% hinnehmen.
Die schönen Spätsommertage im September sowie ein halbwegs brauchbarer Oktober könnten die guten Zahlen des Sommertourismus sogar noch etwas verstärken - 2012 ist die Lage ob der Gewitterwolken am Konjunkturhimmel aber noch sehr unklar.
Für das Gesamtjahr 2011 wird es aber wohl doch noch zu einem Plus reichen - auch wenn der Wintertourismus zuletzt eher Schwächen gezeigt hat und auch diese Saison wohl bestenfalls mit stagnierenden Zahlen zu rechnen ist.
Ad hoc-Meldung - September 2011