Nachdem das letzte Geschäftsjahr (2010/2011) wieder mit Gewinnen beendet wurde und sogar eine kleine Dividende (10 Cent) in Aussicht steht, begann auch das erste Quartal im neuen Geschäftsjahr 2011/2012 (bis 31. Juli) wieder mit schwarzen Zahlen.
An die Vorjahreszahlen wird man aber wohl im laufenden Jahr nicht so leicht anschließen können - schon nach dem ersten Quartal hat man gegenüber den Vorjahreszahlen einen deutlichen Rückstand aufzuweisen und auch das Marktumfeld dürfte in den nächsten Monaten negativer einzuschätzen sein als noch vor einem Jahr.
Der Immobilienentwickler- und -investor konnte zwar im ersten Quartal die Mieterlöse um 2,5% auf nunmehr 142,1 Mio. Euro steigern - andere wichtige Kennzahlen entwickelten sich aber negativ: So sank das EBIT um 14% auf 143,7 Mio., die Bilanzsumme um 0,6% auf 11,68 Mrd. Euro und das Konzernergebnis brach gar um 52,3% auf 28,2 Mio. Euro ein. Negative Währungseffekte (fast 50 Mio. Euro) wurden hier als ausschlaggebend angegeben.
Generell scheint die Immofinanz sich aber von den Katastrophenjahren gut erholt zu haben - die Portfoliobereinigung schreitet munter weiter und auch der Verwaltungsaufwand wurde beträchtlich reduziert.
Ein Absturz der Aktie in die Centregion (wie anlässlich der Finanzkrise und den Skandalen um die alte Immofinanz-Geschäftsführung) scheint also auch bei weiterhin schlechten Nachrichten von den Finanzmärkten nicht sehr wahrscheinlich.
Das Unternehmen ist in Sachen Informationen und Transparenz derzeit fast einzigartig (für den Börsenplatz Wien) - die vor einigen Monaten erfolgte Aufnahme in den ATX (wo die Immofinanz regelmäßig zu den umsatzträchtigsten Titeln zählt) war nur gerecht und wichtig.
Mit zuletzt 2,17 Euro scheint die Aktie der Immofinanz wieder ein Schnäppchen zu sein - sehr wohl ist aber die Aktie auch in den Abwärtstrend der Börsen geraten und kann sich weiteren Entwicklungen des Börsenumfelds wohl auch nicht so leicht entziehen.
Weitere Prognosen sind daher schwer - der innere Wert der Aktie liegt aber klar über 2,17 Euro (was aber auch schon bei Kursen von über 3 Euro der Fall war). An schwachen Tagen (die da wohl noch kommen werden) kann man hier wohl sein Portfolio relativ sorgenfrei ein wenig mit Immobilienaktien ergänzen.
Ad hoc-Meldung - September 2011