Nachdem per 1.10.2011 im Osten Österreichs teils kräftige Erhöhungen beim Gaspreis anstehen, ziehen nun auch weitere Gaslieferanten kräftig die Preisschraube nach oben. Per 15.10 wird z.B. Erdgas der Linz AG um 4,2% teurer - weitere Landesversorger werden wohl noch mit Erhöhungen folgen. Ein teurer Winter droht - da kann das Wetter derzeit noch so schön sein...
Dieser Tage durchsuchen gerade EU-Behörden mehrere Standorte der OMV - es wird in Sachen Marktabsprachen von Erdgasunternehmen in ganz Europa ermittelt. Die Vermutung eines Gaskartells in Europa würde wohl kaum viele Menschen erstaunen - auch wenn wieder einmal die bei uns so beliebte Unschuldsvermutung gilt.
Weiteres Gas-Ungemach droht der OMV übrigens derzeit in Form eines Konkurrenz-Projektes zur beabsichtigten Gaspipeline "Nabucco" - BP möchte Gas aus der kaspischen Region nach Österreich bringen. Nachdem sich das Nabucco-Projekt ohnehin schon ziemlich mühsam gestaltet (Verhandlungen bezüglich Gaslieferungen stocken), ist das ein weiterer Rückschlag für die OMV. Den Konsumenten kann es aber wohl nur recht sein - Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft...
Auch die bei uns in Österreich gegebene Ölpreisbindung (der Gaspreis orientiert sich nach dem Ölpreis) dürfte derzeit nicht wirklich kundenorientiert gewählt sein und empört viele Menschen: Während man in den letzten Jahren fast nur Erhöhungen beim Gaspreis weitergegeben hat, wurden Preissenkungen fast nie vorgenommen. An den internationalen Spotmärkten ist Gas nämlich zuletzt gar nicht so viel teurer geworden und die aktuellen Preiserhöhungen dürfen durchaus hinterfragt werden.
Erdgas wird wohl auch die nächsten Jahrzehnte eine wichtige Rolle einnehmen - auch der teilweise Atomausstieg Deutschlands bringt für Gas neue Marktchancen und für die Gaskonsumenten eher ein Problem: Höhere Nachfrage wird auf Dauer wohl auch zu höheren Preisen führen.
Wird einem die Abhängigkeit von stark schwankenden bzw. hohen Gaspreisen zu viel, ist ein Umrüsten in Sachen Heizung (soweit man das selber in die Hand nehmen kann) wohl schön langsam zu empfehlen.
Wer weiterhin auf die (zugegebenermaßen praktische und in der Anschaffung günstige) Gasheizung setzt, sollte sich zumindest auf dem freien Markt nach günstigen Anbieter umsehen.
Ein schneller Check beim Vergleichsportal durchblicker.at ergab heute bei einem Jahresverbrauch von 10.000 kWh durchaus interessante Einsparungspotenziale:
So zahlt man dafür als Wiener per 1.10.2011 bei Wien Energie 810,45 Euro; Bestbieter Goldgas liefert die gleiche Menge schon um 717,08 Euro.
In Niederösterreich ist der Gaspreis bei der EVN hier zwar günstiger als bei der Wien Energie - mit knapp über 759 Euro liegt die EVN aber immer noch deutlich hinter dem Bestbieter Goldgas. 669 Euro in Jahr verlangt Goldgas für 10.000 kWh.
Ein Wechsel zum Bestbieter zahlt sich in allen Bundesländern aus und ist auch nicht wirklich kompliziert.
Einfach bei Durchblicker (siehe Link unten) vorbeisehen und einen persönlichen Gaspreischeck durchführen - es ist ja fast traurig, dass man hier trotz lang schon erfolgter Marktliberalisierung noch immer bei den zumeist sehr teuren Landesanbietern bleibt und buchstäblich Geld verheizt.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema: Gaspreis vergleichen Hier gibt es noch Informationen bezüglich: Wechsel des Stromanbieters.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2011