Die Nervosität an der Märkten in Sachen Griechenland und Euro bekam die Wiener Börse heuer besonders arg zu spüren: Seit Jahresbeginn verlor der ATX mehr als 30% (bis gestern waren es genau 32,20 Prozent) - vor einigen Tagen lag man mit knapp über 1.800 Punkten schon wieder auf dem Niveau des Krisenjahres 2009.
Insbesondere die im ATX schwer gewichteten Banken rissen den Index heuer mehrmals stärker ins Minus als an anderen Börsen (z.B. DAX) dies der Fall war. So zählt die Aktie der Erste Bank auch bisweilen zu den größten Verlierern des heurigen Börsenjahrs: Bis gestern wurden satte 43,80 Prozent verloren - dies trotz akzeptabler Ergebnisse des Unternehmens. Somit Rang 3 im Negativranking 2011 für die Erste Group Bank.
Auch die Raiffeisen Bank International traf es schwer - mit 47,28% Kursverlust bis gestern gibt es bisweilen den Rang 2 in der Kursverlustwertung.
Für den größten Kursverlust war heuer bisweilen die RHI zuständig: Satte 50,98% gab die Aktie der RHI heuer schon nach. Immerhin konnte die RHI-Aktie im Vorjahr 81% zulegen - das Papier ist aber derzeit wohl nichts für schwache Nerven.
Der eigentliche Verlierer des Jahres wäre bisweilen wohl Intercell - die Aktien von Intercell flogen aber vor ein paar Wochen aus dem ATX.
Um 10.00h konnte der ATX sich heute wieder über die (derzeit) magische 2.000-Punkte-Marke begeben - für den bisherigen Anstieg ist primär die RBI verantwortlich (+6%) - aber auch Andritz oder Erste Bank entwickelten sich heute bisher gut.
Ein Investment in Aktien (insbesondere in Wien) scheint derzeit ziemlich unpopulär und benötigt wohl auch einen längerfristigen Horizont - kurzfristig sind weitere Kursgemetzel nicht auszuschließen. Solche könnte man aber (als mutiger Anleger) durchaus wieder zu Zukäufen verwenden.
Die größte Unsicherheit für den europäischen Aktienmarkt ist zweifelsohne die Schuldendebatte um Griechenland & Co. - ohne brauchbare politische Konzepte wird an den Aktienmärkten wohl weiterhin keine Ruhe einkehren.
Gegenwärtig sind die Prognosen der Wirtschaftsforscher zwar alles andere als rosig - diese Vorhersagen sind in den Aktienkursen aber wohl schon längst eingepreist.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2011