Wer in den letzten Wochen aufmerksam an Tankstellen vorbeigefahren ist bzw. sich beim Tanken ein wenig das Preisboard der Tankstellen angesehen hat, konnte feststellen, dass sich der Preis für einen Liter Diesel immer mehr den Preisen von Normalbenzin und Superbenzin annähert.
Eine heutige Runde durch Wien (welche man nunmehr auch virtuell mit dem Spritpreisrechner machen kann - siehe Link unten) ergab den Eindruck, dass nunmehr Diesel wieder gleich viel kostet wie Super- oder Normalbenzin.
Schon im März 2011 waren die Dieselpreise an den Spotmärkten deutlich angezogen und Diesel war sogar kurzfristig etwas teurer als Benzin. Doch schon bald waren wieder die üblichen 3-5 Cent Preisvorteil für Diesel zu sehen.
Auch für die nächsten Wochen ist wohl wieder eine Beruhigung bei den Dieselpreisen zu erwarten - während Normal- und Superbenzin zuletzt sogar deutlich günstiger wurden (der Ölpreis sank, der Euro stieg), zog Diesel zuletzt sogar etwas an. Super kriegt man dieser Tage in Wien zumeist zwischen 1,30 und 1,40 Euro - so billig wie schon länger nicht.
Was die Inflationsrate freut (die wird sich wohl bald wieder etwas beruhigen), ärgert Fahrer mit Dieselmotoren: Die haben nämlich in der Regel ein wenig mehr für das Dieselmodell bezahlt - in der Hoffnung, dass sich das an der Tankstelle bald wieder amortisiert.
Bei den PKW-Neuzulassungen in Österreich setzten bis Ende September 2011 immerhin 53,9% auf Dieselfahrzeuge, 45,4% der Neufahrzeuge hatten einen Benzinmotor (Rest: Hybrid-, Elektro-, Erdgas- bzw. Bivalenter Antrieb). Im Vergleichszeitraum 2010 hatte damals noch der Benzinmotor einen kleinen Vorsprung, fiel dann aber wieder hinter Dieselantrieb zurück.
In der Regel verpassen die Autofahrer hier regelmäßig den Trend: Benzinmotoren werden dann gekauft, wenn Diesel gerade einmal kurz teurer wird, Dieselmotoren dann vermehrt, wenn Benzin deutlich mehr kostet.
Ein Preisabstand von 2-4 Cent pro Liter ist allerdings fast immer die Regel (welche die Ausnahme bestätigt) - um diesen Preisvorteil aber auch zu realisieren, muss man angesichts der Mehrkosten beim Autokauf (Diesel) aber schon einige Kilometer abspulen. In Wirklichkeit rechnet sich der Diesel wohl nur für Vielfahrer, welche auch sehr lange mit dem gleichen Auto unterwegs sind.
Es wäre ja schon sehr interessant zu wissen, wieviele Dieselfahrzeuge heutzutage immer noch mit Heizöl unterwegs sind - trotz hoher Strafen könnte dieser Steuerbetrug noch immer für viele Besitzer von Dieselbrummern interessant sein.
Heizöl selbst ist trotz zuletzt fallender Rohölkurse und steigendem Euro (ähnlich dem Dieselpreis - aber das Grundprodukt ist ja hier ident) ziemlich teuer geblieben.
So zahlte man heute pro 100 Liter (bei Abnahme von 3.000 Liter) immerhin noch immer 94,11 Euro (Durchschnittspreis Österreich bei Heizoel24.at) - vor einer Woche musste man noch 95,52 Euro löhnen.
Vor 1 Monat war man mit 90,24 Euro noch günstiger dran - vor 12 Monaten konnte man sich jedoch noch um 75,24 Euro pro 100 Liter den Tank füllen lassen.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2011