Was sich schon in den letzten Monaten angekündigt hat, ist mit den aktuellen Zahlen des AMS nun Gewissheit: Die Arbeitslosenrate in Österreich ist wieder im Steigen - wenn auch der Anstieg im Oktober 2011 noch recht gering ausgefallen ist.
Schon in den letzten Monaten ist die Anzahl der als "arbeitslos" erfassten Personen leicht angestiegen - während die Zahl der "Schulungsteilnehmer" (die ja auch arbeitslos sind) stetig zurückging. Dieser Trend setzte sich nun auch im Oktober fort:
Der Anstieg bei den Arbeitslosen fiel aber mit 235.006 Personen bzw. 3,9% im Oktober so deutlich aus, dass die rückläufigen Schulungsteilnehmer (minus 9% auf 65.373 Menschen) diesen nicht mehr kompensieren konnten.
So steigt erstmals seit 19 Monaten mit rückgängiger Arbeitslosenzahl (immer im Vergleich mit dem Vorjahresmonat) diese wieder an: 300.379 Menschen sind aktuell ohne Beschäftigung - ein Plus von 0,8% gegenüber dem Vorjahr.
Sehr wohl gilt es hier anzumerken, dass gegenwärtig mit 3,45 Mio. unselbständig Beschäftigten eine Rekordbeschäftigung erreicht wurde - die Arbeitslosenquote lt. nationaler Berechnung beträgt derzeit 6,4 Prozent.
Mit 3,9% lt. EU-Berechnung (Werte aus dem September) sind wir aber immer noch Europameister bei den Arbeitslosen. "Verfolger" Holland hat hier 4,5% vorzuweisen.
Die Arbeitslosenstatistik der EU wies der Eurozone für September 2011 eine Arbeitslosenrate von 10,2% aus (nach 10,1% im August); in der EU lag die Arbeitslosenrate im September bei 9,7% (nach 9,6% im August).
Spanien ist hier mit 22,6% Arbeitslosen negativer Sieger, Griechenland holt aber mit 17,6% deutlich auf und könnte ob der jüngsten Entwicklungen (Referendum über den Euro-Rettungsschirm und dessen Konsequenzen) bald ganz vorne liegen.
In Deutschland dürfte es im Oktober noch leichte Rückgänge bei den Arbeitslosenzahlen geben - für die nächsten Monate sieht es aber europaweit (und natürlich auch in Österreich) gar nicht gut aus.
Schon im November werden die Zahlen wohl wieder schlechter werden - so die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten durch die Griechenland-Krise wieder angeheizt werden, ist für das Gesamtjahr 2012 mit wesentlich höheren Arbeitslosenraten zu rechnen. Leider auch in Österreich.
Die Entspannung am Arbeitsmarkt ist demnach endgültig vorbei - der Winter wird diesbezüglich wohl leider sehr frostig werden.
Ad hoc-Meldung - November 2011