Auch wenn die meisten Analysten das Ergebnis der OMV im dritten Quartal höher eingeschätzt haben - nach drei Quartalen des Geschäftsjahres 2011 sehen die Zahlen des heimischen Mineralölkonzerns gar nicht einmal so schlecht aus: Der relativ hohe Ölpreis (im Vergleich zum Vorjahr) konnte die kriegs- und unruhebedingten Produktionsausfälle in Libyen und Jemen durchaus kompensieren.
Durch den konstant hohen Ölpreis im Jahr 2011 sowie auch durch Zukäufe stieg der Umsatz der OMV-Gruppe um satte 48% auf 24,70 Mrd. Euro an. Das EBIT lag mit 1,937 Mrd. nach dem 3. Quartal 11 Prozent über den Vorjahreszahlen und bezüglich Konzerergebnis (Gewinn) konnte sich die OMV um immerhin 3% auf 854 Mio. Euro verbessern. Das entspricht einem Gewinn von 2,75 Euro pro Aktie.
30.365 Mitarbeiter wurden zum Quartalsende in der OMV-Gruppe beschäftigt - das sind um 6 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Rückgang bei den Mitarbeitern ist bei der OMV aber mit der Sondersituation in Rumänien zu erklären: Bei der rumänischen Petrom wurden 11% der Mitarbeiter abgebaut - immer noch sind dort 23.463 Mitarbeiter beschäftigt (die Petrom war als ehemalig kommunistisches Staatsunternehmen eher ein Beschäftigungsverein - hier sind noch weitere Abgänge notwendig).
Probleme hat die OMV derzeit eigentlich nur in der Produktion. Mit Libyen und Jemen gibt es derzeit zwei wichtige Totalausfälle. Während in Libyen wohl schon bald wieder ein wenig Öl sprudeln wird (frühestens 2012 kann man aber wieder die alten Kapazitäten erreichen), könnte die Lage in Jemen noch länger kritisch bleiben.
So nicht die nächste schwere Finanz- oder Wirtschaftskrise vor der Türe steht, scheint die OMV derzeit durch die noch immer hohen Ölpreise durchaus gut aufgestellt zu sein.
Aufgrund der höheren Analystenerwartungen und vielleicht auch aufgrund der dunklen Wolken am Konjunkturhimmel gab die OMV heute im schwachen Börsenumfeld deutlich nach und lag gegen Mittag knapp über 24 Euro.
Bei solchen Kursen ist die OMV ein klarer Kauf.
Ad hoc-Meldung - August 2011