Auch das dritte Quartal 2011 brachte der Telekom Austria wieder sinkende Umsätze. Nicht nur in Österreich reduzierte sich der Umsatz wieder stark - auch in den wichtigen Ländern Bulgarien, Weißrussland und Kroatien wurde weniger umgesetzt bzw. zerstörten Abwertungen der Landeswährung das Ergebnis.
Der Umsatz der TKA-Gruppe sank damit noch stärker als noch im ersten Halbjahr und ging im Vergleich zu den ersten 3 Quartalen 2010 um 4,1 Prozent zurück (3,34 Mrd. nach 3,48 Mrd.). Währungsabwertungen wie z.B. in Weißrussland bei der hiesigen Velcom fielen hier sehr deutlich aus.
Das Betriebsergebnis der Gruppe sank ebenfalls deutlich: 208,8 Mio. Euro nach 476,4 Mio. Euro sind ein Minus von 56,2 Prozent.
Beim Nettoergebnis ist man nach 3 Quartalen zumindest wieder in den schwarzen Zahlen: Hohe Vorsorgen für Personalabbau sowie die Währungsverluste hatten die Zwischenergebnisse zu den ersten beiden Quartalen noch verhagelt. Nun steht immerhin schon ein Gewinn von 68,7 Mio. Euro zu Buche - im Vorjahr waren es nach drei Quartalen aber schon 265,5 Mio. Euro gewesen.
Negativ auch die Nettoverschuldung der Telekom Austria: 3,489 Mrd. Euro sind eine höhere Schuld als noch im Jahr davor, als hier noch 3,305 Mrd. standen.
Auch weiterhin kommt seitens Telekom Austria wohl niemand auf die Idee, von der deutlich zu hohen Dividende für 2011 und 2012 abzusehen (0,76 Euro) - das wirkt zwar in Sachen Dividendenrendite sehr attraktiv, höhlt aber das Unternehmen ziemlich aus.
Am Freitag notierte die Aktie bei 8,15 Euro - gegenwärtig ist das Papier wohl bestenfalls ein "Halten". Auch wenn 2012 vielleicht etwas besser läuft als 2011 - sinkende Umsätze und großes Abwertungsrisiko bei der weißrussischen Velcom machen die Aktien der Telekom Austria derzeit eher unattraktiv.
Nachtrag Dezember 2011: Die massive Kritik an der Dividendenpolitik zeigt Wirkung: Die Dividende wird für die Jahre 2011 und 2012 auf nunmehr 0,36 Euro pro Aktie gekürzt (also halbiert) - die massiven Probleme seitens Abwertung der Velcom in Weißrussland (deren Ausmaß wohl erst bei der Jahresbilanz 2011 ersichtlich wird) dürften somit doch einigermaßen für Vernunft gesorgt haben. Wohl werden sogar diese 36 Cent aktuell nicht verdient...
Ad hoc-Meldung - November 2011