Auch wenn nunmehr in Griechenland und Italien Pragmatiker am Werk sind und sich zuletzt in Spanien die Konservativen die Parlamentsmehrheit sicher konnten: Die Unsicherheit bezüglich Staatsschuldenkrise in Europa hält an und zieht viele Börsen in den Abgrund.
Ganz besonders die Wiener Börse hat es in den letzten Tagen wieder schwer erwischt - mit 1.657 Indexpunkten wurde heute ein neues 2-Jahres-Tief erreicht. Auch am Dienstag verlor der ATX wieder 3,12% - schon der Montag war ähnlich schlecht gelaufen.
Nach anfänglicher Kurserholung ging es ab Mittag rapide bergab - Wien ist derzeit ein Markt für starke Nerven.
Insbesondere die Erste Group Bank crashte heute gewaltig und verlor im Tagesverlauf satte 9,44%. Mit zuletzt 10,70 Euro wäre die Bank eigentlich ein absolutes Schnäppchen - doch die Ängste in Sachen Eigenkapital und Osteuropa machen insbesondere ausländische Anleger (und die sind in Wien sehr wichtig) sehr nervös.
Auch CA Immobilien, Zumtobel, Lenzing, RBI und VIG verloren heute überdurchschnittlich stark.
Auch wenn das nach "Durchhalteparole" klingen mag: Heimische Aktien sind derzeit absolut unterbewertet. Sehr wohl ist das Risiko für Bankenwerte natürlich evident - doch auch andere Aktien werden trotz hochsolider Zahlen in den Abgrund gerissen.
Um hier nur einige Beispiele zu nennen: Andritz, Lenzing, Mayr-Melnhof, Post, Voestalpine oder Wienerberger schreiben entweder gerade Rekordumsätze oder sind klar in den schwarzen Zahlen zurück (Wienerberger) - auch hier wurde in den letzten Wochen und Monaten viel Terrain abgegeben...
Mutige Einkäufer könnten demnach derzeit wieder zuschlagen - oder (so man schon Aktien besitzt) sich den Mischkurs etwas vergünstigen. Viel tiefer sollte es eigentlich nicht mehr gehen - die Tiefstände aus der Finanzkrise (knapp über 1.400 Punkte) sind beim ATX nicht mehr weit. Die Angst dominiert den Markt - und die Mutigen gewinnen mit Qualität. Weitere Rückschläge sind aber natürlich nicht auszuschließen - die Börse ist kein Wunschkonzert...
Ad hoc-Meldung - November 2011