Konnte man in der ersten Jahreshälfte 2011 noch von feinen Daten seitens Arbeitsmarkt berichten, so hat sich die Lage seit dem Sommer ins Negative gedreht. Schon im Oktober 2011 war erstmals wieder ein Anstieg bei den Arbeitslosen zu verzeichnen - dieser Trend setzt sich nun (deutlicher) fort.
Insgesamt 313.373 Menschen -und damit um 1,2% mehr als noch im Vergleichsmonat November 2010- waren Ende November 2011 ohne Beschäftigung.
253.422 davon sind offiziell als "arbeitslos" registriert - das sind schon um 3,7% mehr als ein Jahr davor. 67.951 Menschen sind in Schulungen - das sind zwar um ca. 7% weniger als im Vorjahr, hier ist aber schon Anfang 2012 mit wieder mehr (teuren) Schulungen zu rechnen.
Die Kosten für Arbeitslosengeld, Notstandshilfe und Schulungen werden demnach 2012 wieder deutlich steigen.
Die nationale Arbeitslosenrate sieht mit 6,9% schlimmer aus als die Berechnung seitens EU - mit 4,1% ist Österreich aber noch immer EU-Meister bei den Arbeitslosen. Das niedrige (und teure) Pensionsantrittsalter in Österreich und andere Komponenten trüben hier aber die Statistik zugunsten Österreich.
Wie vor jeder Wirtschaftskrise (wie stark diese ausfallen wird, ist wohl auch von den Euro-Rettungsaktionen des Dezembers abhängig) entlassen die Betriebe derzeit eher die sozial schwächer abgesicherten Mitarbeiter: Bei den ausländischen Arbeitnehmern stieg die Arbeitslosenrate aktuell gar um 10,5% - die Leiharbeiter (die Betriebe naturgemäß vor der Stammbelegschaft abbauen) verzeichnen einen Anstieg der Arbeitslosenrae um gar 11,1%.
Ein weiterer klarer Hinweis auf schlechte Konjunkuraussichten: Die Anzahl der offenen Stellen bei AMS ging in Österreich um 9% (auf 27.045 Stellen) zurück.
Mit 2,713 Mio. arbeitslosen Menschen konnte Deutschland die Arbeitslosenzahl zuletzt sogar noch um ca. 24.000 Personen verringern. Für den Winter wird aber wieder mit einem Anstieg der arbeitslosen Deutschen auf über 3 Mio. gerechnet.
Leider, leider: Auch Österreich muss sich diesbezüglich die nächsten Monate (hoffentlich nicht Jahre) warm anziehen - die Arbeitslosenrate wird ab nun wohl laufend steigen. Entspannung ist derzeit noch lange nicht in Sicht.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2011