Alle Jahre wieder kommt im Dezember nicht nur das Christkind (oder wer auch immer) - auch bei den 4 Bausparkassen in Österreich herrscht Hochbetrieb. Schließlich werden die meisten Bausparverträge im Dezember abgeschlossen - und am 32. Dezember ist es ja bekanntlich zu spät für die Bausparprämie des letzten Jahres...
Ob man nun den Bausparvertrag bei der S-Bausparkasse, ABV, Wüstenrot oder Raiffeisen abschließt, ist ziemlich egal: Die staatliche Prämie von aktuell 3% auf die Jahreseinzahlung (wird auch 2012 wohl 3% betragen) kriegt man bei jeder Bausparkasse.
Nur bei den Zinsen und Gebühren gibt es bei den Bausparkassen kleine Unterschiede: Zwischen 2% und 2,5% Fixzinsen ist derzeit normal - oft gibt es aber auch Lockangebote, welche dann aber nur über einen vereinbarten Zeitraum (z.B. 1 Jahr) höhere Zinsen zahlen und mit denen man auf die vereinbarte Vertragslaufzeit gar nicht besser fahren muss...
Auch bieten die Bausparkassen variable Zinssätze an - wer also an steigende Zinsen glaubt (die derzeit noch nicht in Sicht sind), könnte hier einen variablen Bauspartarif wählen.
Mit Erträgen von 2,5% bis 3,5% kann man wohl auch in den nächsten Jahren nur die Inflationsabgeltung kompensieren (wenn's gut geht...) - große Substanzgewinne sind hier wohl auch zukünftig nicht drin.
Und doch ist Bausparen nach wie vor die beliebteste Sparform in Österreich.
Wer einen neuen Bausparvertrag abschließt, ist im Internet mit vielen Angeboten konfrontiert - 2 seriöse Internetseiten in Sachen Onlineabschluss von Bausparern finden Sie am Ende dieser Seite. Jeweils 40 Euro Abschlussprämie werden hier in Aussicht gestellt.
Die anhaltende Verunsicherung in Sachen Euro lässt die Immobilienbranche derzeit boomen. Ein wesentliches Element eines Bausparvertrages ist auch die Möglichkeit eines Bauspardarlehens - dies sollte man bei Kreditaufnahme für einen Immobilienkauf immer in Betracht ziehen (so man Fremdkapital dazu benötigt).
Aktuell herrscht in Österreich in Sachen Hausbau noch Hochkonjunktur - das gute Wetter im Herbst beflügelte insbesondere die Häuslbauer, noch heuer das ersparte Geld (bzw. den Kredit) in ein neues Haus bzw. eine Immobilie zu stecken.
So nimmt der Fertighausanbieter ELK derzeit noch 100 neue Mitarbeiter auf - die Nachfrage nach Fertighäusern scheint derzeit enorm zu sein.
Kein Wudner: Viele Menschen (auch sehr viele ältere Menschen der Aufbaugeneration) fürchten um ihr Erspartes (für das man derzeit ohnehin kaum Zinsen bekommt) und investieren in Immobilien oder Häuser. Und wer nicht neu baut, renoviert den Altbestand - wo auch ein Bauspardarlehen hilfreich sein kann.
So die Politiker auf Euroebene dieses Wochenende wieder keinen gröberen und glaubwürdigen Befreiungsschlag schaffen (was angenommen werden kann), muss sich die Immobilienbranche wohl auch 2012 keine großen Sorgen machen.
Natürlich ist die Anlage in Grund und Boden kurzfristig sehr verlockend - eine drohende Geldentwertung kann man damit vielleicht mittelfristig brauchbar lösen.
Große Realwertsteigerungen sind hier aber wohl kaum mehr möglich - immerhin kommt die (relativ reiche) Aufbaugeneration gerade in ein gefährliches Alter und es werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viele Immobilien wieder auf den Markt kommen.
Der heutige Mittelstand hat aber die Kosten für die Älteren bzw. für den gesamten Sozialstaat (der in Österreich nicht gerade billig ist, wie uns die Budgetzahlen immer wieder verraten) zu bezahlen - und wird wohl in den nächsten Jahrzehnten deutlich ärmer bzw. dünner werden.
Teure Immobilien und Häuser kann sich der Großteil schon heute nicht mehr leisten - das wird sich auch mittel- und langfristig nicht ändern. Und dann vergleichen Sie auch noch die aktuellen Geburtenraten mit der Bevölkerungspyramide - das sagt wohl viel über die Zukunft der Immobilienbranche aus...
Luxusimmobilien in Österreich (für Russen oder später auch Chinesen) werden wohl immer gut gehen - aber welcher "normale" Privatkäufer kann schon so rasch ein paar Millionen Euro hinblättern...?
Ob die Immobilienblase in Europa nun rasch platzt (wie in den USA) oder über lange Jahre hinweg wirkt, ist nicht wirklich seriös zu prognostizieren - eines steht aber fest: Sie kommt früher oder später bestimmt.
Kann aber natürlich auch sein, dass der kleine Zwischenboom bei Immobilien noch ein paar Jahre anhält - insbesondere wenn unsere Poltiker die Probleme weiter in die Zukunft schieben.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2011Geldmarie-Linktipp: