2009 wurde die AUA (quasi in letzter Minute) an die deutsche Lufthansa verkauft - sogar mit ein wenig Mitgift aus dem Topf der heimischen Steuerzahler. Es folgte eine Neustrukturierung des alten Unternehmens (u.a. wurde der Mitarbeiterstand kräftig reduziert - 2005 waren noch 8.582 Beschäftigte bei der AUA, Ende 2010 nur noch 5.934 Mitarbeiter) - bis heute hat es die Austrian Airlines aber noch nicht in die schwarzen Zahlen geschafft.
Nachdem sich der Verlust der Airline 2010 auf 64,7 Mio. Euro reduziert hatte, stockten 2011 -trotz harter Einsparungen- die Sanierungsbemühungen - auch 2011 rechnet Chef Jaan Albrecht aktuell mit einem ähnlich hohen Verlust.
Nach 100 Mio. Euro im Vorjahr möchte man nun 2012 weitere 200 bis 220 Mio. Euro einsparen und damit erstmals seit langer Zeit wieder positiv bilanzieren. Auch 2013 sind Einsparungen von insgesamt 260 Mio. Euro anvisiert - die AUA schrumpft sich also (hoffentlich) gesund.
Schon heuer sollen auch elf Boeing 737 verkauft (und teilweise durch Airbus A319/320 ersetzt) werden, die Personalkosten sollen weiter reduziert werden, unprofitable Strecken werden gestrichen und Kostengespräche mit dem Flughafen Wien, der Austro Control und weiteren Zulieferern werden fortgesetzt bzw. intensiviert.
Das Gros der Sanierung soll weiterhin über Kostensenkungen laufen - aber auch zusätzliche Erlöse sind eingeplant. Diese kommen wohl primär aus 2012 zu erwartenden Preisanhebungen - ob und wie sich solche dann auf die Passagierzahlen auswirken werden, bleibt abzuwarten.
Das Erreichen der Gewinnzone wird für die AUA 2012 jedenfalls zur wesentlichen Frage - immerhin hat Eigner Lufthansa zuletzt schon die defizitär laufende British Midland verkauft und wird auch mit der AUA nicht ewig Geduld haben.
Deftige Verhandlungen des Betriebsrates mit den Eigentümervertretern sind jedenfalls für 2012 wieder vorprogrammiert - Streiks bei der AUA im Jahr 2012 sind sicher nicht unwahrscheinlich.
Konkurrent NIKI (gehört mittlerweile gänzlich Air Berlin) musste hingegen für den Monat Dezember 2011 deutliche Passagierrückgänge bekanntgeben - ein Minus von 8,7% auf 201.631 Fluggäste wurde verzeichnet. Im Gesamtjahr 2011 gab es aber noch ein Plus von 13 Prozent auf 3,5 Mio. Fluggäste. Der Sitzladefaktor erhöhte sich um 1,7% auf 75,4 Prozent.
Kann durchaus sein, dass Niki Lauda hier zum richtigen Zeitpunkt verkauft hat - das Jahr 2012 wird wohl für fast alle Fluglinien sehr interessant...
Ad hoc-Meldung - Jänner 2012