2012 war ein gutes Jahr für den Flughafen Wien. Nicht nur der Geschäftsgang entwickelte sich positiv - auch das Problemkind Skylink konnte ein wenig aus der Schusslinie genommen werden und wurde als Check-in 3 im Juni 2012 eröffnet (wiewohl es hier einige Kritikpunkte gab und gibt, die Kosten für den Check-in-3 werden übrigens bei ca. 750 Mio. Euro liegen).
Besonders erfreulich war die Steigerung der Passagierzahlen um 5% - mit insgesamt 22.165.794 Passagieren fuhr der Flughafen Wien hier einen neuen Rekordwert ein und lag auch ca. 2% über dem europäischen Schnitt. Besonders hoch die Zuwächse bei Flügen in den nahen und mittleren Osten (+8,3%) sowie nach Osteuropa (+12,1%). Westeuropa entwickelte sich mit +3,5% unter dem Schnitt.
Weniger gut lief es hingegegen beim Frachtvolumen, welches um 9,2% auf 252.276 Tonnen sank. Hier merkte der Flughafen natürlich die sich anbahnende Weltwirtschaftsflaute schon sehr früh.
Aktuell rechtet man seitens Flughafen wien mit einem Ergebnis nach Steuern von ca. 65 Mio. Euro - selbiges peilt man auch für 2013 an. Beim Wachstum bei der Passagieranzahl gibt man sich 2013 eher bescheiden - 1-2% Zuwachs werden hier 2013 angestrebt.
Die Starts und Landungen (Flugbewegungen) gingen 2012 übrigens schon leicht zurück und sanken um 0,6% auf 244.650.
Das könnte sich auch 2013 fortsetzen: Die meisten Airlines sind derzeit auf Diät gesetzt und versuchen (größtenteils erfolgreich) die Auslastung der Flieger zu erhöhen und das Streckennetz zu straffen.
Wichtigste Airline für den Flughafen Wien war einmal mehr die AUA mit 49,5% der Passagiere. NIKI war Nr. 2 mit 12% und NIKI-Mutter Air Berlin landete auf Platz 3 mit 6,3%. AUA-Mutter Lufthansa kam immerhin auf 5,5% Passagieranteil.
Die wichtigsten Destinationen der Reisenden: Frankfurt (593.565 Passagiere, wohl viele Transitfüge), London (468.874, wohl auch viele Anschlussflüge) und Zürich (453.461). Ziemlich fett auch der Osten: Moskau (320.640), Bukarest (245.454) und Sofia (224.825) bestätigen das gute Standing der AUA bei Ostflügen.
Die positiven Nachrichten aus Schwechat haben sich schon sehr deutlich auf den Aktienkurs des Flughafen Wien ausgewirkt: Binnen 10 Monaten ist das Papier von 26 Euro auf zuletzt 42 Euro angezogen.
Damit scheint eine faire Bewertung erreicht - viel mehr Luft nach oben scheint derzeit nicht drin.
Tatsächlich könnte 2013 für die Luftfahrt sogar wieder ein schweres Jahr werden: Sowohl AUA als auch Air Berlin (und damit wohl auch ein wenig NIKI) rationalisieren derzeit massiv. Auch steigende Preise für Flugtickets wurden schon zuletzt festgestellt und könnten Fliegen auch heuer wieder etwas weniger populär machen.
Ein Halten der Vorjahresziele ist für den Flughafen Wien ohnehin schon ein (aus heutiger Sicht) ambitioniertes Ziel. Insbesondere, wenn das Wetter noch ein paar Tage so bleibt bzw. ist wie heute (Schneechaos im Osten Österreichs, Flugausfälle und temporäres Landeverbot in Wien...).
Nicht so erfreulich lief das Jahr 2012 für die größeren Flughäfen in den Bundesländern.
In Innsbruck gab man 6,6% Passagiere ab und landete bei 930.850 Fluggästen, Graz verlor 4,7% und fertigte 930.617 Passagiere ab und Linz lag mit 623.385 Passagieren um satte 8,2% unter den Vorjahreszahlen.
Nahezu katastrophal das Ergebnis des Flughafen Klagenfurt: Mit 279.045 Passagieren lag man 25,6% unter den Vorjahreszahlen - das Ausbleiben vieler Air-Berlin und Lufthansa-Flüge war für diesen Riesenrückgang hauptverantwortlich.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2013