Per Ende Dezember 2011 konnte man in Österreich einigermaßen überraschend einen leichten Rückgang bei der Arbeitslosenzahl verzeichnen. Der Dezember dürfte aber (auch ob gut laufender Baubranche) eine Ausnahme bleiben - ab sofort ist die Arbeitslosenrate in Österreich wieder im Steigen begriffen.
384.298 Menschen waren per Ende Jänner 2012 als arbeitslos gemeldet bzw. befanden sich in Schulungen des AMS. Das ist ein Plus von 1,5% gegenüber den Werten aus dem Jänner 2011 und dürfte nunmehr der Anfang einer längeren Periode mit höheren Arbeitslosenzahlen sein.
318.027 Personen waren zum Monatsultimo beim AMS als "arbeitslos" registriert (+2,7%), 66.271 Menschen (-4,2%) waren in Schulungen. Vielleicht schon in Februar werden diese Zahlen wohl deutlicher ansteigen bzw. der Rückgang bei den Schulungen wird (auch wenn vielleicht beim AMS bei den Schulungen gespart werden muss) zu Ende sein.
Die Arbeitslosenquote lt. nationaler Berechnung beträgt demnach für den Jänner 2012 8,6% - lt. Eurostat betrug die Dezember-Arbeitslosigkeit (Jänner-Daten folgen hier erst später) in Österreich 4,1%. Österreich ist damit bei der Beschäftigung noch immer EU-Meister (vor Holland und Luxemburg). Rekordarbeitslosigkeit gibt es EU-weit mit 22,9% nach wie vor in Spanien, mit 19,2% (Tendenz stark steigend) folgt aber schon (nicht ganz überraschend) Griechenland. In Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im Jänner saisonbedingt auf 3,09 Mio. Menschen gestiegen (+310.000 zum Dezember) - im Jahresvergleich sind das aber immer noch 260.000 Arbeitslose weniger als im Jänner 2011.
Zurück nach Österreich:
Stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei Leiharbeitern (10,1%) und ausländischen Arbeitskräften (+9,2%). Frauen (+4,7%) sind von der steigenden Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Männer (+1,7%) - was auch mit den noch immer recht guten Auftragslagen am Bau und in der Industrie zusammenhängt.
Schlechte Nachrichten auch bei den offenen Stellen: 25.176 offene Stellen beim AMS sind ein starker Rückgang von 13,9 Prozent.
Während in Wien die Arbeitslosigkeit mit +4,9% am stärksten steigt, sind die Bundesländer Vorarlberg und Burgenland bei den Arbeitslosenzahlen noch rückläufig.
Für die nächsten Monate (möglicherweise sogar für das gesamte Jahr 2012) sind steigende Arbeitslosenzahlen leider ziemlich fix.
Ad hoc-Meldung - Februar 2012