Dass Ölkonzerne wie die OMV massiv vom Ölpreis abhängig sind, ist ja nichts Neues. Insofern ist es nicht wirklich erstaunlich, dass die heimische OMV im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 einen Rekordumsatz und auch solide Gewinne einfahren konnte. Die Zahlen der OMV wurden heute präsentiert und sind erwartungsgemäß gut.
Insbesondere der Umsatz der OMV spiegelte den im Jahr 2011 durchgehend hohen Ölpreis wieder: Mit 34,05 Mrd. Euro lag man um 46% über dem Vorjahresumsatz von 23,32 Mrd. Euro. Aber auch Zukäufe sind für den starken Umsatzzuwachs mitverantwortlich.
Das EBIT des Mineralölkonzerns stieg da schon deutlich weniger an - ein Plus von 6% (auf 2,473 Mrd. Euro) steht hier zu Buche.
Beim Gewinn konnte die OMV wieder die Milliardenschwelle durchbrechen: 1,063 Mrd. Euro (nach 921 Millionen) werden hier für 2011 ausgewiesen. Das ist allerdings kein Rekordüberschuss: So wurde z.B. 2007 und 2008 mehr verdient.
Ein solides 4. Quartal konnte den Gewinn noch auf 3,38 Euro pro Aktie steigern - mit einer voraussichtlichen Dividende von 1,10 Euro (nach 1 Euro) gibt man sich hier vorsichtig. Die Nettoverschuldung wurde von 5,2 Mrd. auf 4,6 Mrd. reduziert - die vielen Zukäufe der letzten Jahre müssen auch einmal verdient werden.
Bei den Mitarbeitern wird vor allem in Rumänien (Petrom) weiter abgebaut. Waren bei der Petrom Ende 2010 noch 24.662 Mitarbeiter beschäftigt, so sind es zum Jahresultimo 2011 nur noch 22.912. Insgesamt sind damit im OMV-Konzern nach 31.398 Mitarbeitern im Vorjahr noch 29.800 Mitarbeiter angestellt.
Für 2012 sind die Aussichten bisweilen gut: Musste man 2011 in Libyen und im Jemen teilweise komplette Produktionsausfälle hinnehmen, so läuft zumindest in Libyen die Produktion schon wieder gut an und erreichte zum Jahresende schon wieder 50%.
Das (und ein weiterhin hoher Ölpreis) wird sich wohl auch 2012 positiv auf die Zahlen der OMV auswirken. Ein sinkender Ölpreis ist aktuell nicht in Sicht - 2012 könnte ein tolles Jahr für die OMV werden.
Weitere Meilensteine für 2012: Das stockende Gaspipelineprojekt Nabucco soll vorangetrieben werden (derzeit sieht es da gar nicht so rosig aus) und von den Tankstellen in Bosnien-Herzegowina bzw. in Kroatien möchte sich die OMV trennen.
Mit gestern 27,60 Euro pro Aktie ist die OMV wohl immer noch ein klarer Kauf - auch wenn zuletzt schon einiges an Terrain gutgemacht wurde.
Ad hoc-Meldung - Februar 2012