Während das zweite Bankenschwergewicht im heimischen ATX -die Erste Bank Group- aufgrund von Abwertungen das Geschäftsjahr 2011 mit einer total verhagelten (weil klar negativen) Bilanz beenden muss (was schon seit dem Spätherbst bekannt ist), hat sich die Raiffeisen Bank International 2011 durchaus wacker geschlagen und veröffentlichte Mittwoch abends die positiven (und vorläufigen) Geschäftszahlen für das vergangene Jahr.
Der Jahresüberschuss vor Steuern konnte seitens RBI im Vorjahr sogar noch ausgebaut werden: Nach 1,29 Mrd. Euro im Jahr 2010 wurden für 2011 1,37 Mrd. Euro Gewinn ausgewiesen. Nach Steuern resultiert allerdings ein Gewinnrückgang: 968 Mio. Euro nach 1,09 Mrd. im Jahr davor können sich aber durchaus sehen lassen.
Die Bilanzsumme der Raiffeisen Bank International stieg im Vorjahr von 131 Mrd. Euro auf 147 Mrd. Euro an.
Während in der Ukraine deutlich abgewertet wurde (183 Mio. Euro), sorgten Aufwertungen von Eigenemissionen und Derivaten für deutliche Zusatzgewinne (ca. 500 Mio. Euro). Genaue Zahlen und Details folgen noch am 29.03.2012 - wenn es an der Zeit ist, die endgültigen Ergebnisse der RBI zu präsentieren.
An der Börse verlor die RBI heute (allerdings vor Zahlen) deutlich: Mit 25,33 Euro ging die Aktie aus dem Wiener Markt - ein sattes Minus von 7,32%. Seit November 2011 hat die Aktie der Raiffeisen Bank International aber deutlich zugelegt und sich fast verdoppelt.
Heimische Bankenaktien sind dieser Tage ohnehin mit großer Vorsicht zu genießen - so die RBI aber nicht noch (wie im Vorjahr die Erste Bank Group) einige unentdeckte (bzw. bilanzierte) Leichen im Keller hat, erscheint das Papier für risikoaffine Anleger derzeit noch immer günstig zu sein.
Bankenaktien sind aber wohl auch 2012 nichts für schwache Nerven.
Ad hoc-Meldung - Februar 2012