Der Wiener Impfstoffentwickler Intercell gab heute für das Geschäftsjahr 2011 einen Nettoverlust von 29,3 Mio. Euro bekannt. Damit fiel der Verlust etwas geringer aus, als zuletzt erwartet.
Nachdem man 2010 aufgrund von fehlgeschlagenen Impfstoffentwicklungen noch einen Riesenverlust von 255 Mio. Euro bekanntgeben musste (nach 18 Mio. Euro Verlust im Jahr 2009), musste beim einstigen Börsendarling auf die Kostenbremse gestiegen werden.
Ob niedriger Erlöse aus Kooperationen fiel aber 2011 auch der Umsatz und lag nach 34,2 Mio. Euro im Jahr 2010 im Vorjahr nun bei 32,9 Mio. Euro.
Positiv waren im Vorjahr die Produktverkäufe: Der Umsatz von IXIARO und JESPECT wurde auf 21,6 Mio. Euro gesteigert - das entspricht einem Plus von 8,8 Mio. Euro gegenüber 2010.
Erfolgte Marktzulassungen von Impfstoffen sowie der positive Verlauf von Neuentwicklungen Studien lassen das Unternehmen für 2011 zumindest bezüglich Verlustreduktion positiv gestimmt.
Die liquiden Mittel nehmen aber laufend ab - per Jahresultimo 2011 hatte Intercell nur noch 50,9 Mio. Euro zur Verfügung.
2012 erwartet Intercell 15 bis 20 Millionen Verlust, bis 2014 sind (bitter notwendige) Gewinne angestrebt. Bis dahin sucht das Unternehmen Finanzierungsmöglichkeiten - ein neuer Großaktionär scheint nicht unmöglich und wäre wohl fast notwendig.
Intercell-Aktionäre mussten 2011 wieder schwer leiden: Lag der Aktienkurs Anfang 2011 noch bei ca. 10 Euro, so fiel dieser im Jahresverlauf auf bis zu 1,60 Euro. Aktuell kann man das Papier um ca. 2,36 Euro kaufen.
Aus dem einstigen Börsendarling ist längst ein Übernahmekanditat geworden - auf gute Nachrichten wird weiter gewartet und die liquiden Mittel aus dem Börsengang werden immer weniger.
Ein Einstieg bei Intercell ist derzeit nur etwas für sehr mutige Anleger.
Ad hoc-Meldung - März 2012