Das gute Wetter im März konnte den zuletzt sehr starken Anstieg bei den Arbeitslosen wieder etwas abschwächen - insbesondere im Tourismus gab es deutliche Entspannungstendenzen aber auch am Bau brummen die Motoren schön langsam wieder lauter. Entspannung am Arbeitsmarkt ist jedoch noch lange nicht in Sicht.
Nach den überraschend guten Jänner-Daten folgte im Februar (auch witterungsbedingt) ein starker Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Im März pendelte sich die Arbeitslosenzahl nun auf ein "normales" Maß ein.
Insgesamt 332.212 Menschen (+3,1% zum Vorjahres-März) waren Ende März 2012 arbeitslos gemeldet. 263.774 davon sind als "arbeitslos" registriert (+4,4%), 68.438 (-1,5%) verbringen die Arbeitslosigkeit aktuell in Schulungen.
Normalerweise darf der Rückgang bei den Schulungen (in welche oft neue Arbeitslose verfrachtet werden) als positives Signal gesehen werden - es ist aber durchaus möglich, dass das AMS 2012 hier deutlich sparen muss und die Schulungen weiter rückläufig sein werden.
Besonders starke Anstiege gab es bei den Männern, wo um 5,7% mehr Arbeitslose zu verzeichnen sind. Stark ansteigend ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr auch bei Ausländern (+11,8%) und bei älteren Menschen (+11,8%). Am Bau (+10,6%) sowie bei den Leiharbeitskräften (+12,8%) wirkt sich die Konjunkturdelle 2012 (möge es nur eine solche werden) naturgemäß zuerst aus.
Die Anzahl der offenen Stellen beim AMS ist mit 30.102 Stellen um 7,9% geringer als Ende März 2011.
Dafür gute Nachrichten bei den Beschäftigungszahlen: Mit 3,335 Mio. liegt diese Zahl um 57.000 Menschen höher als noch im Vorjahr.
Lt. nationaler Berechnung liegt die Arbeitslosenrate bei 7,1%. Eurostat wies im Februar (letzte Daten) für Österreich 4,2% Arbeitslosenquote aus, was europaweit nach wie vor der klare Bestwert ist. Holland mit 4,9% und Luxemburg mit 5,1% folgen auf den Ehrenplätzen.
Während die EU-Arbeitslosenrate im Februar bei durchschnittlich 10,1% lag, liegt der Arbeitsmarkt in Griechenland (19,9%) und Spanien (23,3%) nach wie vor darnieder - woran sich leider auch 2012 nichts zum Besseren wenden wird. Nach Griechenland und Italien wird nun wohl auch Spanien immer mehr in den Focus von Gerüchten und Spekulationen (bzw. Spekulanten) kommen...
Auch dieses Monat folgt wieder die gute Nachricht zum Schluß: In Tirol und Vorarlberg waren die Arbeitslosenzahlen im Jahresvergleich sogar besser!
Ad hoc-Meldung - April 2012