Es war ein bewegtes Jahr bei der einst heimischen Luftlinie: Prämär gab es jede Menge Sparpläne und Personalabbau, dann wurde sie im Sommer (in letzter Sekunde) mehrheitlich von der Lufthansa übernommen, der Gegenwind durch den Preiskampf am Flugticketmarkt war gewaltig, die Bilanz wird tiefrot und die Rückgänge der Passagierzahlen dürften über das Gesamtjahr zweistellig ausfallen (derzeit -11,1%).
Für Aktionäre der AUA gab es demnach auch nicht viel zu jubeln - fast ideal, wenn man das Übernahmeangebot der Lufthansa angenommen hat. Wer jetzt noch auf AUA-Aktien sitzt, dem werden 0,50 Euro geboten - Streitigkeiten stehen diesbezüglich sicher noch ante portas.
Nun gibt es erste Anzeichen einer Stabilisierung: Nach einem Passagierschwund von -4,1% im Oktober 2009 wurden heute für den November 2009 Rückgänge von nur noch -2,2% (im Jahresvergleich) gemeldet. Das entspricht ca. 741.000 Passagieren.
Von Jänner bis November sieht dieses Minus im Jahresvergleich noch dramatischer aus: Mit 9,2 Mio. Passagieren flogen um 11,1% weniger Kunden mit der AUA.
Es schein also, als könnte das Passagierminus schon bald (vielleicht sogar schon im Dezember 2009) ein Ende finden - leicht Zuwächse im Jahr 2010 sind fast zu erwarten.
Aber die Konkurrenz schläft nicht: Niki, Air Berlin sowie die Ryan Air (via Bratislava) haben großes Interesse an den durch die Insolvenz des Billigfliegers Sky Europe freiwerdenden Kapazitäten.
Die AUA hat heuer auch so manche Strecken aus dem Programm gestrichen - was sich auch deutlich mit Einbußen auf der Langstrecke und im Chartergeschäft niederschlägt. Bei der Kurz- und Mittelstrecke konnte im November sogar ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Die Auslastung in den Flugzeugen lag im November bei 72,4% - das ist ein leichter Anstieg von 0,2%.
Man darf sehr gespannt sein, ob es 2010 schon (zumindest teilweise) wieder schwarzen Zahlen zu vermelden gibt.
Einen Tag nach der AUA folgt dann traditionell der Flughafen Wien mit der Bekanntgabe der Passagierzahlen - und auch hier zeichnet sich schön langsam eine Trendumkehr ab: Lag das Minus im Jahresvergleich der ersten 11 Monate noch bei 9%, so wurden im November nur noch um 1,8% weniger Passagiere über den Flughafen Wien abgefertigt (1,38 Mio. im November 2009).
Die meisten Destinationen stabilisieren sich, Osteuropa schwächelt noch, die Fracht stieg stark.
So nicht neue Konjukturdellen auftauchen, könnte 2010 für den Flughafen Wien (und seine Aktionäre) schon wieder ein durchaus erfreuliches Jahr werden.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2009