Seit 1.11.09 gilt das neue Zahlungsdienstegesetz. Dieses besagt u.a., dass Banken Gutschriften immer mit dem Buchungsdatum gutschreiben müssen (also am selben Tag, an dem die Buchung erfolgt). Eigentlich ein Vorteil für viele Kontoinhaber, welche aufgrund der vorher bestehenden Valutierungsrichtlinien oft das Konto unabsichtlich überzogen haben (der Eingang war früher schon lange vorher ersichtlich - doch leider noch nicht gutgeschrieben) und der Bank somit ein wenig Körberlgeld (unbeabsichtigte Kontoüberziehungskosten) zukommen ließen.
Das hat nun ziemlich ein jähes Ende gefunden - und doch kam es Gestern (1.12.2009) in so mancher Bank in Österreich zu gröberen Pensionistenprotesten.
Nein, nicht die Pensionshöhe war der Grund: Die Pensionen waren schlicht und einfach noch nicht verbucht. Und das führte (vor allem bei ängstlichen Pensionisten) zu großen Ängsten - "geht die Bank pleite und hat sich meine Pension einverleibt?" war wohl eine öfters gedachte bzw. ausgesprochene Sorge.
Die Telefone bei Konsumentenschützern bzw. Medien liefen heiß - doch bald konnte Entwarnung gegeben werden: Offensichtlich hatte so manche Bank das Problem, die Pensionsgutschrift schon vor dem Öffnen der Bank einzuspeisen.
Und wer weiß, was sich an einem Monatsersten an den heimischen Bankschaltern abspielt (die Geldmarie meidet diesen Banktag wie die Pest - hat aber auch damit zu tun, dass sie selber schon öfters hinter einer Bankkassa gestanden ist), kann sich vorstellen, dass die Unruhe sehr groß war.
Denn auch im 21. Jahrhundert wird die Gutschrift auf dem Bankkonto noch immer sehr häufig penibel pünktlich am Monatsersten abgehoben und darüber disponiert. Pensionisten sind seit Jahrzehnten den verlässlichen Eingang gewohnt - und waren ob des plötzlich fehlenden Eingangs wohl durchaus irritiert.
Man kann aber davon ausgehen, dass diese EDV-Probleme sehr leicht zu korrigierren sind und die nächsten Pensionen wieder pünktlich am ersten Werktag des Monats bzw. am letzten Werktag des Vormonates (wenn der 1. ein Feiertag oder auf ein Wochenende fällt) zu beheben ist.
Einen Bankbesuch sollten Sie aber idealerweise trotzdem an den letzten und ersten Tagen des Monats meiden - im Jänner kommen dann noch die "Zinsennachtrager" hinzu. Das Chaos an den Kassen wird aber mit einiger Sicherheit geringer werden - nur die älteren Menschen disponieren noch pünktlich am Monatsersten. Abschöpfungsaufträge, Daueraufträge, Bankomatkarten, Internetbanking & Co. machen einen Besuch bei der Bankkassa ohnehin schon ziemlich selten.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2009