Angesichts der im 1. Quartal 2012 sehr hohen Ölpreise muss man wohl über das deutlich positive erste Quartalsergebnis des heimischen Mineralölkonzerns OMV nicht sehr überrascht sein. Ein hoher Ölpreis und möglichst wenig sonstige Troubles sind fast eine Garantie für Rekordumsätze bei Ölfirmen.
Ob es 2012 Rekordgewinne und Rekordumsätze gibt, wird sich natürlich erst weisen. Das Jahr 2012 hat jedenfalls für die OMV schon sehr gut begonnen:
Mit einem EBIT von 912 Mio. Euro liegt man deutlich über dem 1. Quartal des Jahres 2011 (813 Mio. Euro). Der Gewinn (Periodenüberschuss) nach dem 1. Quartal 2012 konnte gar um 37% auf 379 Mio. Euro gesteigert werden. Der Umsatz hob sich von 8,071 Mrd. Euro auf 10,368 Mrd.
Obwohl die Produktion in Libyen wieder gut anläuft, gibt es noch "Kratzer" im Produktionsbereich: So ist z.B. der Jemen immer noch ein großes Sorgenkind bei der OMV.
Auch in Rumänien gab es dieser Tage Zores mit der Politik: Nachdem man in Rumänien schon zuletzt zu Strafzahlungen verurteilt wurde, wird nun seitens Finanz auch eine "Förderungsabgabe" angekündigt, welche die OMV durchaus treffen könnte. Auch bei der geplanten Nabucco-Pipeline geht nicht wirklich etwas weiter - Sorgen gibt es in der Ölindustrie wohl immer einige...
Der Mitarbeiterabbau ging im Jahresvergleich deutlich weiter (vor allem in Rumänien gibt es aber weiter großen Abbaubedarf) - nach 31.142 MA im Vorjahr beschäftigte die OMV zum Quartalsende I/2012 nur noch 29.308 Menschen.
Sehr positiv die Entwicklung beim Verschuldungsgrad des Unternehmens: Dieser sank von 34,3% auf nunmehr 27,6% - man darf schon gespannt sein, wann und wo die OMV wieder auf Einkaufstour geht...
Mit zuletzt 25,15 Euro ist die Aktie der OMV wohl ziemlich unterbewertet. Wiewohl so ein Ölitel natürlich immer mit großen Risken (Ölpreis, Katastrophen, Probleme mit Staaten etc.) ausgestattet ist, scheint die OMV-Aktie derzeit mehr Chancen als Risken zu offerieren.
Ad hoc-Meldung - Mai 2012