Das Jahr 2012 bleibt für den Autohandel spannend: Nach dem Rekordjahr 2011 (457.485 Neuzulassungen) liegt man nun nach 4 Monaten in der Nähe der Vorjahreszahlen. 157.077 neue KFZ (alle Fahrzeugarten) wurden von Jänner bis April 2012 bisweilen neu zum Verkehr zugelassen - sogar noch eine leichte Steigerung gegenüber 2011 (156.379 KFZ von Jänner bis April).
Bei den PKW (Personenkraftwagen) wurde mit 121.492 Fahrzeugen noch um ganze 310 neue Autos mehr angemeldet als noch in den ersten 4 Monaten des Vorjahres - die Tendenz bei Neuverkaufen war aber lt. heute von der Statistik Austria präsentierten Zahlen im April 2012 schon negativ: 1,8% weniger PKW wurden neu angemeldet.
Aus den Ergebnissen von 4 Monaten lässt sich zwar noch keine klare Tendenz bezüglich Marktentwicklung ableiten (Feiertage und Witterung sind hier oft sehr für den jeweiligen Verkaufserfolg verantwortlich) - und doch dürfte 2012 wohl leicht unter den (sehr guten) Vorjahresverkaufszahlen bleiben.
Der hohe Benzinpreis, weniger und teurere Parkplätze und die wirtschaftlich unklare Situation könnten in den nächsten Monaten in Österreich für eine rückläufige Tendenz bei den Autoverkäufen sorgen.
Bei den neuen PKW hat auch 2012 der Diesel wieder klar die Nase vorne: 54,6 Prozent der neuen PKW hatten 2012 Dieselantrieb - im Vorjahreszeitraum Jänner bis April waren es noch 53,6 Prozent gewesen.
Nachdem sich der Preisunterschied zwischen Diesel und Benzin zuletzt an den Tankstellen wieder vergrößert hat, dürfte dieser Trend auch weiter anhalten.
Die traurigste Nachricht beim Interpretieren der Zulassungsstatisitik kommt aber von den Elektroautos: Hier sind die (ohnehin geringen) Zulassungszahlen schon wieder rückläufig!
Wurden von Jänner bis April 2011 noch immerhin 238 Elektroautos neu angemeldet, so sind es deren 2012 bisweilen erst schwache 161 Stück.
Und das, obwohl z.B. Renault gerade eine ganze Palette von Elektrocars auf den Markt bringt und diese sogar stark beworben hat.
Das Elektroauto kommt demnach (wohl hauptsächlich ob der noch sehr beschränkten Reichweiten) nicht wirklich in Schwung und bedarf wohl noch einiger Adaptionen in Sachen Batterie. Den vor ein paar Jahren angenommenen Boom der Elektroautos wird es aber definitiv nicht geben - in den nächsten Jahren bleiben solche Fahrzeuge noch ziemliche Exoten (für Menschen, die sich diese Antriebsform auch leisten können).
Die verbesserten Verbrauchswerte der Fahrzeuge lassen die österreichischen Autokäufer wieder deutlich häufiger zu stärkeren Motoren greifen: Die Klassen mit weniger KW als 89 haben alle Rückgänge zu verzeichnen - einzig die Klasse mit den stärkeren KFZ legte deutlich (+11,4%) zu.
Auch wenn daraus ob besserer Technik zumeist gar kein Mehrverbrauch gegenüber dem alten KFZ (mit weniger KW oder PS) resultiert - die Versicherung wird ob der höheren "motorbezogenen KFZ-Steuer" dadurch natürlich teurer.
Bei den Marken musste Branchenprimus VW bisweilen leichte Verluste hinnehmen (-1,6%), dafür liefen die Geschäfte mit der VW-Tochter Skoda umso besser (+27,9%).
Während Audi, BMW, Kia und Hyundai bisweilen kräftig zulegen konnten, setzte es bei Opel und bei Peugeot bisweilen herbe Verluste bei den Verkäufen. Das kann und wird sich aber (ob Erscheinen neuer Modelle) im Jahresverlauf noch ziemlich umdrehen.
Ad hoc-Meldung - Mai 2012