Während die meisten Aktien zuletzt auf Talfahrt gingen, konnte sich die Aktie der heimischen Post im schwierigen Marktumfeld recht solide halten. Gestern stürzte der ATX z.B. um 2,79% ab - die Post-Aktie schob allerdings um 1,48% an und notierte zum Handelsschluss bei hohen 26,03 Euro.
Kein Wunder: Defensive Werte wie die Post sind in Krisenzeiten durchaus gefragt und für die Post konnte man für das erste Quartal 2012 durchaus gute Zahlen erwarten. Das sollte sich auch bei der heutigen Bekanntgabe der Quartalszahlen bestätigen.
CEO Georg Pölzl darf sich über einen starken Anstieg beim Umsatz freuen: 605,7 Mio. Euro (nach 571,3 Mio. im 1. Quartal 2011) konnten im Startquartal 2012 erzielt werden. Ein Plus von 6%, welches sowohl von den Segmenten Paket wie auch vom Segment Brief (die traditionelle Cashcow) getragen wurde.
Das EBIT der Post stieg um 14,4% von 48,8 Mio. auf 55,8 Mio. Euro, der Gewinn (das Periodenergebnis) konnte von 37,4 Mio. Euro auf 41,4 Mio. Euro ebenfalls (wenn auch etwas geringer) gesteigert werden.
Nach 702 "reinen" Post-Filialen im Vorjahreszeitraum gab es Ende des 1. Quartals 2012 deren nur noch 612 Stück - dafür stieg die Anzahl der Postpartner von 1.164 auf 1.266 deutlich an. Ein Trend, der sich noch eine Weile fortsetzen wird - die Anzahl der eigenen Poststellen wird weiter verringert, die (billigen) Postpartner werden verstärkt ausgebaut. Der Personalabbau geht ebenso weiter - Rückstellungen dafür machten sich auch im 1. Quartal 2012 deutlich bemerkbar (sonst wäre der Gewinn wohl deutlich höher ausgefallen).
In den nächsten Quartalen wird sich allerdings der (für ein Postunternehmen) starke Gewinnanstieg deutlich einbremsen: Im Vorjahr wurden nämlich im 2. Quartal viele Postgebühren deutlich erhöht. Das schlägt sich im 1. Quartal 2012 noch deutlich positiv nieder - wird sich aber im weiteren Jahresverlauf deutlich abschwächen.
Als antizyklischer Wert ist die Post aber auch mit 26 Euro noch durchaus ein Kauf für vorsichtige Anleger (die aber bereit sind, in dividendenstarke Papiere wie die Post zu investieren). Starke Preissteigerungen sind aber im (für die nächsten Monate zu erwartenden) "Griechenland-Krisenmarkt" auch für die Post nicht mehr drin.
Ad hoc-Meldung - Mai 2012