Nachdem Ende April die Anzahl der Arbeitslosen Menschen in Österreich noch bei 321.817 lag, werden nun per Ende Mai 2012 301.715 Personen als arbeitslos bzw. in Schulung befindlich gemeldet.
In absoluten Zahlen zwar scheinbar erfreulich - im fairen Jahresvergleich mit dem Mai 2011 (der noch einen Rückgang bei den Arbeitslosen um 5,9% erbrachte) allerdings wieder ein Anstieg von 5,1% gegenüber dem Vorjahresmonat.
Mit 231.077 arbeitslosen Personen (+4,4%) und 70.638 Schulungsteilnehmern (+7,4%) nimmt die Anzahl der Arbeitslosen im Jahresvergleich zwar noch zu, der Anstieg hat sich aber gegenüber dem April 2012 schon leicht eingebremst.
Nachdem im Vorjahr im Sommer die ersten gröberen Konjunkturgewitter am Arbeitsplatzmarkt auftraten, könnten sich somit in den nächsten Monaten die Daten wieder stabilisieren oder (optimistisch gedacht) sogar leicht verbessern (der "Basiseffekt" schlägt zu) lassen. Eine halbwegs brauchbare Lösung der Griechenland-Krise ist hier allerdings vorauszusetzen - wiewohl leider nicht wirklich realistisch...
Insbesondere der recht gut laufende Tourismus (die Wintersaison lief überraschend toll) brachte Bundesländern wie Tirol, Vorarlberg, Salzburg und sogar Kärnten (!) sogar rückläufige Arbeitslosenzahlen. In der Steiermark (+10,3%), in Niederösterreich, Burgenland und Oberösterreich waren die Arbeitslosenraten noch steigend, in Wien lag man im Mai mit einer Zunahme von 3,6% unter dem Bundesdurchschnitt.
Die Arbeitslosenrate lt. nationaler Definition liegt übrigens derzeit bei 6,2 Prozent.
Während der Tourismus noch brummt, sind Industrie (weniger Leiharbeiter!) oder Bau heuer eher schwach unterwegs, was sich auch auf die jeweilien Arbeitslosenzahlen auswirkt. Auch noch keine Entspannung bei den offenen Stellen des AMS - mit 32.304 offenen AMS-Stellen gab es hier einen Rückgang um 10,8%.
Sehr erfreulich aber die Anzahl der unselbständig Beschäftigten: Mit 3,372 Mio. Personen liegt man hier wieder weit über den Vorjahreszahlen.
Gesucht sind am Arbeitsmarkt übrigens weiterhin Techniker und Handwerker - ein Trend, der sich wohl weiterhin fortsetzen wird und mittelfristig nur durch Zugang von ausländischen Arbeitern gelöst werden wird.
Im internationalen Vergleich sieht es in Österreich nach wie vor sehr gut aus: Im April (letze Daten seitens Eurostat) lag die Arbeitslosenrate lt. EU-Definition bei nur 3,9% - damit ist man mit Abstand Eurozonenmeister.
In Deutschland bremst sich das Jobwunder hingegen etwas ein und könnte noch 2012 zu Ende gehen. Auch wenn man im Mai mit 2,855 Mio. Arbeitslosen den niedrigsten Stand seit 20 Jahren feiern durfte, war der Rückgang bei den Arbeitslosen zuletzt deutlich geringer als noch in den Vormonaten.
Katastrophal nach wie vor die Werte aus den Krisenländern Griechenland und Spanien: 21,7% für Griechenland und 24% für Spanien sind hier leider wohl noch immer nicht das Ende der schlechten Nachrichten...
Ad hoc-Meldung - Juni 2012