Mit 283.637 arbeitlosen Menschen in Österreich Ende Juni liegt diese Zahl zwar deutlich unter den Werten von Ende Mai 2012 (301.715) - dieser Rückgang in absoluten Zahlen ist allerdings nur saisonbedingt.
Im Vergleich mit den Vorjahreszahlen sieht das schon etwas trauriger aus - Ende Juni 2011 lag die Anzahl der Arbeitslosen nämlich noch um 5,5% niedriger.
220.070 Personen wurden zum Monatsultimo als "arbeitslos" geführt (5,8% zum Vorjahr), 63.567 Personen waren in Schulungen untergebracht (und sind ebenso arbeitslos) - auch bei den Schulungen ein Zuwachs von 4,3% gegenüber dem Vorjahresmonat. Deutlich gesunken auch die beim AMS gemeldeten offenen Stellen: Mit 32.336 lag dieser Wert um 11,8% hinter dem Vorjahr.
Die Arbeitslosenrate nach nationaler Berechnung liegt demnach bei 5,9%; lt. EU-Berechnung (Zahlen noch vom Mai) bei 4,1% (was noch immer der mit Abstand bestete Wert in der EU ist). Die Arbeitslosenrate in den 27 EU-Ländern lag übrigens im Mai bei satten 10,3%.
Eine überdurchschnittliche Zunahme bei den Arbeitslosen gab es in den Gruppen "Ältere", "Männer", "Ausländer" bzw. "Bauarbeiter". Die Bundesländer Steiermark, Burgenland und Niederösterreich waren davon besonders betroffen, in Vorarlberg, Kärnten und Tirol reißt der gut laufende Tourismus die Arbeitslosenstatistik derzeit eher heraus.
Wirkliche Entspannung auf dem Arbeitsmarkt ist derzeit noch nicht in Sicht - so die Staatsschuldenkrise Europas nicht weiter auf die Finanzmärkte bzw. die Laune von Investoren drückt, könnte sich die Zunahme bei den Arbeitslosen in der späteren 2. Jahreshälfte wieder einbremsen.
Ad hoc-Meldung - Juli 2012