Auch wenn 2011 beim Grazer Anlagenbauer Andritz ein Rekordjahr war - 2012 könnte die guten Vorjahreszahlen sogar noch vergessen lassen. Zum Halbjahr 2012 hat das expansive Grazer Unternehmen jedenfalls die meisten Vorjahresziffern deutlich überboten.
Ein Umsatz von 2,44 Mrd. Euro nach 6 Monaten 2012 bedeuten immerhin eine Steigerung von 21,1% - im Vorjahr waren es "nur" 2,01 Mrd. gewesen.
Das EBIT konnte ebenfalls noch gesteigert werden (wiewohl das internationale Wirtschaftsumfeld keineswegs sehr günstig ist) - 143,1 Mio. Euro stehen hier (nach 123,1 Mio. Euro im Vorjahr) zu Buche.
Auch das Ergebnis nach Steuern war deutlich besser - 108,7 Mio. Euro (nach 88,5 Mio.) sind ein Plus von 22,8% zum Vorjahreshalbjahr.
Sehr wohl ist aber auch bei Andritz schon ein wenig eine Konjunkturdelle in Sicht: Der Auftragseingang sank im 1. Halbjahr 2012 deutlich und lag nur bei 2,55 Mrd. Euro (nach 3,64 Mrd. im Vorjahr). Somit ist auch der Auftragsstand schon leicht im Sinken - nach 7,24 Mrd. Euro sind es nunmehr "nur noch" 6,94 Milliarden Euro - da kann man aber schon noch einige Zeit sorgenfrei arbeiten...
Bei den Mitarbeitern wurde der Stand (auch durch Zukäufe von Firmen) wieder ausgebaut: 17.420 Mitarbeiter (nach 16.119 im Vorjahr) sind nun für Andritz weltweit tätig.
Die Aktie der Andritz bleibt weiterhin eine tolle Erfolgsstory: In Zeiten der Finanzkrise (2008/2009) noch um 10 Euro gehandelt, ging es seither (nicht nur mit der Aktie - auch mit dem Unternehmen) steil bergauf.
Mit zuletzt 45,50 Euro (bei einer Vorjahresdividende von 1,10 Euro) zählt das Papier aber schön langsam zu den teureren Qualitätsaktien in Wien - durchaus möglich, dass Andritz schon sehr bald einmal seitwärts geht oder etwas nach unten korrigieren muss. Der Erfolgsrun bei Umsatz und Ertrag wird sich wohl auch einmal etwas reduzieren müssen - der rückgängige Auftragseingang deutet auch auf eine Konjunkturdelle bei Andritz hin.
Das sehen offenbar auch die Anleger am Dienstag so - Andritz lag zu Börsenstart deutlich tiefer und war wieder unter 44 Euro zu haben.
Ad hoc-Meldung - August 2012