Die Jahre seit der Finanzkrise waren für den heimischen Baustoffkonzern Wienerberger kein Honiglecken. Nach Verlusten in den Jahren 2009 und 2010 konnte man 2011 aber wieder einen kleinen Gewinn einfahren und stellte sich zuletzt auch durch Zukäufe (Tondach, Pipelife) breiter auf.
Der konjunkturelle Gegenwind bläst jedoch 2012 für die Bauindustrie wieder besonders scharf - das geht auch an den Halbjahreszahlen von Wienerberger nicht vorbei.
Der Umsatz von Wienerberger ist zwar im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2012 um 5% gestiegen, dies kommt aber primär aus der Konsolidierung der Zukäufe von Pipelife sowie Tondach. Auch höhere Preise sind dafür verantwortlich - der Mengenabsatz ist hingegen um 9% gesunken.
Beim EBIT gab es einen Einbruch von 27,1 Mio. auf nunmehr 4,1 Mio. Euro und der Gewinn nach Steuern sank im ersten Halbjahr von 37,5 Mio. Euro auf nunmehr 24,1 Mio. Euro.
Wiewohl Wienerberger schon im Zuge der Finanzkrise kräftig eingespart hat, wurde nunmehr ein Sparpaket (40 Mio. bis 2013) angekündigt. Zusammenlegungen, Werkschließungen und weitere Kostensenkungen sollen das Unternehmen weiterhin in der Gewinnzone halten. Es ist nämlich durchaus möglich, dass auch die nächsten Jahre am Bau eher flau ausfallen werden.
Für 2012 strebt man zwar einen Gewinn an - sehr hoch wird dieser aber wohl kaum ausfallen.
Ob Akquisitionen und Investitionen stieg die Nettoverschuldung Wienerbergers deutlich und beträgt nunmehr 880 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote ist auf (noch immer brauchbare) 54% gesunken.
Die Aktie der Wienerberger hat angesichts der zu erwartenden harten Zeiten schon im letzten Jahr ziemlich gelitten und gab (nach kurzem Aufschwung im Jänner 2012) auch 2012 fast nur nach.
Mit 6,75 Euro ging Wienerberger am Montag aus dem Markt - 2007/2008 hatte man noch 30 bis 45 Euro für die Aktie hinzulegen. Bis Wienerberger wieder in solchen Höhen angelangt ist, wird es wohl noch eine Weile dauern.
Zu Börsenstart am Dienstag lag die Aktie sogar leicht über den Vortagesschlußkurs - die schlechten Nachrichten sind bei Wienerberger wohl schon lange eingepreist. Im Laufe des Tages gab das Papier dann aber doch noch deutlich nach.
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Ad hoc-Meldung - August 2012