Den heimischen Banken bläst heuer wieder ziemlich starker Wind entgegen - insbesondere die in der CEE-Region tätigen Banken merken deutlich die negative Grundstimmung. Die RBI (Raiffeisen Bank International) darf sich zum Halbjahr 2012 aber noch über nette Zahlen freuen - Zahlen, die sich wohl im 2. Halbjahr bzw. auch 2013 so leicht nicht fortsetzen lassen werden.
Nachdem die RBI aber schon im ersten Quartal 2012 mit einem Konzernüberschuss von 541 Mio. Euro ins Jahresrennen ging, fällt der Vergleich mit dem Vorjahr 2012 wohl weiter positiv aus. Positive Sondereffekte von 272 Mio. Euro stehen bisweilen zu Buche - zum Halbjahr ergibt das nunmehr einen Nettogewinn von 701 Mio. Euro, womit man 13,9% über dem Vorjahresgewinn liegt.
Viele anderen Kennzahlen sind aber auch schwächer geworden. So lag der Zinsüberschuss mit 1,716 Mrd. Euro um 3,6% hinter dem Vorjahr und das Betriebsergebnis war im 1. HJ 2012 mit 2,613 Mrd. Euro um 4,9% niedriger als noch im Vorjahr.
Die Bilanzsumme der Raiffeisen Bank International lag mit 152,7 Mrd. zwar noch deutlich höher als zu Jahresbeginn - die Zuwächse lagen aber primär an der nunmehr konsolidierten Polbank.
Während die Kreditvorsorgen noch um 1% auf 400 Mio. Euro nachgaben, stiegen die Einzelwertberichtigungen auf 496 Mio. Euro an. Die Non-performing-Loans ("faule Kredite") stiegen um 1,234 Mrd. Euro deutlich an.
Mit zuletzt 27,90 Euro hat die Aktie der RBI heuer schon kräftig zugelegt. Nachdem die Aussichten für das 2. Halbjahr 2012 wohl für den Bankensektor weiterhin eher trüb sind, ist mit großen Kurssprüngen nach oben derzeit kaum zu rechnen. Primär steht natürlich wieder einmal die Regulierung der Griechenland-Schulden für den europäischen Finanzmarkt im Vordergrund - sollte diese halbwegs brauchbar gelingen, könnte es im Herbst 2012 seitens RBI sogar eine Kapitalerhöhung geben.
Ad hoc-Meldung - August 2012