2011 war für den heimischen Versicherer Uniqa Group Austria (kurz "Uniqa") gar kein gutes Jahr. Es wurde kräftig in der Bilanz aufgeräumt (davor auch in der Chefetage) und zum Jahresende musste ein schmerzlicher Verlust von 245,6 Mio. Euro bekanntgegeben werden.
Während Konkurrent VIG (Vienna Insurance Group - Wiener Städtische) inzwischen von Rekordergebnis zu Rekordergebnis eilte, musste die Uniqa inzwischen kleinere Brötchen backen - diese dürften aber durchaus gelingen: Die Uniqa hat wieder Land in Sicht.
Nach einem schwachen Vorjahr sehen die Vergleichszahlen daher besonders gut aus - hinken aber immer noch deutlich hinter dem Branchenprimus VIG her:
Das EGT wurde um 43,2% auf 106,5 Mio. Euro gesteigert und der Gewinn nach Steuer stieg auf 57,3 Mio. Euro, was im Vergleich zum 1. Halbjahr 2011 mit einem Plus von 67,1% natürlich sehr fein aussieht.
Der Zugang bei den laufenden Prämien ist mit +0,8% auf 2,58 Mrd. Euro allerdings eher bescheiden - aufgrund wegfallender Einmalerläge (vor allem in Italien und Ungarn) lagen die verrechneten Prämien mit 2,86 Mrd. Euro sogar um 2,4% hinter dem Vorjahr.
Das Combined Ratio der Uniqa liegt 2012 bisweilen bei schlechten 100,7% (nach 99,9% im Vorjahr) - auch hier gibt es (trotz einiger Großschäden) wohl noch Arbeit für den Vorstand.
Aufgrund des Verkaufes der Mannheimer Gruppe liegt der Mitarbeiterstand der Uniqa nunmehr bei 14.523 (nach 14.988).
Der neue Vorstand der Uniqa macht einen durchaus dynamischen Eintrug und hat sich mit der "Wachstumsstrategie UNIQA 2.0" auch einiges vorgenommen. U.a. soll die Kundenzahl bis 2020 von 7,5 Mio. auf 15 Mio. verdoppelt werden - das wird aber ohne Zukäufe kaum möglich sein.
Auch wenn die Uniqa heuer wieder deutlich in den schwarzen Zahlen landen dürfte - Jubel wäre angesichts der vorliegenden Halbjahreszahlen noch verfrüht.
Die zuletzt sehr geprügelte Aktie der Uniqa (zuletzt 9,15 Euro) scheint aber angesichts der sich verbessernden Zahlen ein klarer Kauf zu sein. Durchaus auch möglich, dass die Uniqa früher oder später auch den ziemlich peinlichen Streubesitz der Aktie etwas erhöht.
Ad hoc-Meldung - August 2012