Noch im Frühjahr 2012 war das Bausparen aufgrund der Halbierung der staatlichen Förderung per 1.4.2012 kräftig unter Beschuss gekommen. Nur noch 1,875% Förderung für 2012 sowie 1,5% ab 2013 machten die staatliche Förderung beim Bausparen noch unwichtiger als sie es ohnehin schon war.
Einige frustrierte Bausparer kündigten die Verträge vorzeitig bzw. verlängerten aus Frust die alten Verträge nicht mehr - bei den Bausparkassen klingelten ob der geringen Neuabschlüsse schon die Alarmglocken.
Schön langsam drang aber auch zu den Bausparern durch: Die staatliche Förderung (die man ja nur pro Jahreseinzahlung und nicht auf die Gesamteinlage erhält) ist bei der Berechnung der Rendite von Bausparverträgen gar nicht so wichtig. Viel wesentlicher ist hier der Zinssatz für die gesamte Laufzeit.
Die heimischen Bausparkassen könnten mit einem blauen Auge davonkommen:
Die meisten Abschlüsse von Bausparverträgen erfolgen nämlich im Dezember bzw. in den letzten Monaten eines Jahres - der kleine Schock im Frühjahr hatte demnach noch keine dramatischen Auswirkungen auf den Bestand von Bausparverträgen.
Auch wenn sich dieser 2012 wohl etwas reduzieren wird, kommen für die Bausparkassen die aktuell sehr niedrigen Zinsen auf alle sicheren Sparformen fast wie gerufen.
So zahlt aktuell der Bestbieter bei täglich fälligen Einlagen (die DenizBank) gerade einmal 1,65 Prozent, auf 1 Jahr Bindung gibt es derzeit in Österreich maximal 2,125% (VakifBank). Auf 6 Jahre Laufzeit (wie beim Bausparen) lockt die VakifBank derzeit mit 3,625 Prozent - viele heimische Sparer sind aber bei der Bankwahl sehr konservativ und erhalten daher für Spareinlagen deutlich weniger als bei relativ unbekannten Banken bzw. Direktbanken.
Zieht man von diesen Erträgen noch die 25%ige KESt. ab, ist in den meisten Sparbuchveranlagungen derzeit nicht einmal die aktuell Inflationsrate (Juli: 2,1%) drin.
Nur längere Laufzeiten (5, 6 oder mehr Jahre) bzw. risikoreichere Anlageformen (wie z.B. Corporate Bonds - Unternehmensanleihen) können derzeit die Inflation noch knapp schlagen.
Wenn auch die Bausparkassen die Habenzinsen für Bausparverträge im Jahr 2012 aus taktischen Gründen noch nicht bzw. kaum gesenkt haben (was sicherlich auf die Erträge drücken wird), ist beim Bausparen auch derzeit und in den nächsten Jahren Werterhalt wohl kaum möglich.
Bei Fixzinsen von 2 Prozent (wie derzeit üblich) und den reduzierten Prämien liegt die Effektivrendite (nach Abzug der KESt.) pro Jahr unter 2 Prozent.
Die Sparer freuen sich aber dieser Tage schon über die Aussicht auf 2% Guthabenzinsen - und wenn die Gelder dann auch bei den als seriös eingestuften 4 Bausparkassen veranlagt werden, kriegt der Bausparvertrag vielleicht auch 2012 wieder einige Kunden bzw. Neuabschlüsse ab.
Die Fixzinsen bei den meisten Bausparkassen liegen derzeit bei 2 Prozent. Das scheint auf Anhieb nicht sehr lukrativ (auch die KESt. und die Kontoführung nagt hier noch am Ertrag) - könnte aber in den nächsten Jahren durchaus positiv zu betrachten sein.
Wer dem Bausparen weiter treu bleibt, ist bei weiter fallender Zinslandschaft (und das scheint derzeit nicht unwahrscheinlich) auf der sicheren Seite.
Eine Wende bei den Zinsen (nach oben) ist derzeit nicht in Sicht - ein Fixzinssatz könnte daher sinnvoll sein.
Auch wenn alle Bausparkassen derzeit mit scheinbar interessanten Einstiegszinssätzen locken (Raiffeisen mit 3,5% auf 1 Jahr bzw. 2,2% auf 3 Jahre, ABV 2,75% auf 34 Monate bzw. 3,75% auf 10 Monate, S-Bausparkasse mit 3,5% auf 1 Jahr und Wüstenrot mit 4,5% auf 1 Jahr) - nach dem Ablauf dieser Bonuszeit sieht es mit den variablen Zinssätzen wohl traurig aus (1% bzw. darunter ist hier in Sicht).
Nur wer schon in einiger Zeit mit steigenden Zinsen rechnet, sollte sich auf solche Einstiegsangebote mit variablen Folgezinsen einlassen.
Für 2013 (und vielleicht auch für die Folgejahre) sind auch beim Bausparen sinkende Zinsen zu erwarten (die Kreditzinsen sanken zuletzt deutlich - auch hier müssen die Bausparkassen konkurrenzfähig bleiben und nach unten gehen) - wer 2012 noch abschließt, kann sich zumindest 2% fix (+ staatliche Förderung) sichern.
Die mittelmäßigen Zinsen beim Bausparen sind bei den 4 Bausparkassen Österreichs ziemlich ident - bei Durchblicker (siehe Link unten) können Sie trotzdem einen Vergleich durchführen und sich etwaige Unterschiede rasch ausrechnen lassen.
Verzichten Sie beim Abschluss gerade jetzt nicht auf einen Onlinebonus von 40 Euro - 2 seriöse Anbieter sind folgend gelistet.
Bausparen bekam zwar 2012 einen staatliche Dämpfer - ist aber noch lange nicht aus dem Rennen um die Sparform Nr. 1 der Österreicher.
Ad hoc-Meldung - Dezember 2011Geldmarie-Linktipp: