Die Zahlen vom Arbeitsmarkt Österreichs per Ende September 2012 sind da - und leider gibt es diesbezüglich keine gute Nachrichten: Sowohl die Zahl der Arbeitslosen als auch die Zahl der Schulungsteilnehmer steigt derzeit deutlich an.
Mit 229.025 Arbeitslosen (+5% zum September 2011) und 65.897 Schulungsteilnehmern (ein noch deutlicherer Anstieg um 6,4% zum Vorjahr) sind somit per Ende September 2012 294.922 Menschen ohne Job - ein Plus von 5,3% (oder 14.795 Personen) zum Vorjahr.
Der Zuwachs von 5,8% im August wurde mit 5,3% zwar nicht erreicht - eine Trendwende am Arbeitsmarkt ist aber wohl noch nicht in Sicht.
6,7% mehr Männer waren arbeitslos - der Zuwachs bei den Frauen (+3%) fiel geringer aus. Besonders starke Anstiege gab es bei älteren Arbeitnehmern (+9,4%), Ausländern (+11,7%) - die sozial schwächeren Menschen trifft ein Anstieg der Arbeitslosenrate immer zuerst. Auch die offenen Stellen beim AMS gingen leicht zurück - 31.609 offene Stellen sind ein Minus von 3,4%.
Auffallend auch der starke Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen: Mit einem Zuwachs von 21,8% könnten hier schon die Verschärfungen bei den Frühpensionen greifen, welche nun eben in die Arbeitslosenstatistik einfließen. Denn kaum ein 61-jähriger Arbeitnehmer wird wohl noch lange auf Jobsuche gehen bzw. dabei groß unterstützt werden...
Besonders starke Zuwächse bei den Arbeitslosen gab es wieder am Bau (+6%), bei Leiharbeitern (+11,6%) aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen (+9,6%).
Steigende Arbeitslosigkeit war in allen Bundesländern zu verzeichnen - während Oberösterreich (+8,4%) und Niederösterreich (+7,6%) noch sehr negativ betroffen waren, kam Tirol mit +0,5% noch recht gut davon.
Wohl noch einige Zeit wird Österreich die EUROSTAT-Statistik bei den Arbeitslosen positiv anführen - mit 4,5% (August-Wert) liegt man derzeit noch klar vor Holland mit 5,3%. Negative Spitzenreiter sind (und bleiben wohl auch längere Zeit) Spanien (25,1%) und Griechenland (24,4%). Laut nationaler Definition liegt die Arbeitslosenrate in Österreich bei 6,1%.
Für die nächsten Monate (wenn nicht Jahre) ist aber jedenfalls Pessimismus angebracht - Sparkurs und Verschärfungen bei den Frühpensionen werden sich auch in Österreich nachhaltig negativ auf die (derzeit noch solide) Arbeitslosenrate auswirken. Der aktuelle Trend wird sich leider fortsetzen.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2012