Mit einer Forderung von 5 Prozent Lohnerhöhung auf den Kollektivvertrag der Maschinen- und Metallwarenindustrie Österreichs (ca. 120.000 Beschäftigte) ging die Gewerkschaft heuer in die Verhandlungen mit den Arbeitgebervertretern.
Im Vorjahr war man noch mit einer 5,5%-Forderung in die Verhandlungen eingestiegen - da waren aber die Konjunkturaussichten (wie auch die Inflation) noch etwas höher als dies derzeit der Fall ist.
Nach dem üblichen Spiel der Verhandler (gleich in der ersten Runde darf man ja fast keine Einigung erzielen...) und dem üblichen Säbelrasseln (Streik und Co.) gibt es nunmehr für die Metaller auch schon ein Ergebnis zu vermelden: 3,4% Lohnerhöhung stehen an.
Dieser Prozentsatz gilt aber nur für Geringverdiener (der Mindestlohn steigt bei den Metallern auf 1.636 Euro brutto) und für die Lehrlingsentschädigung.
Der Ist-Lohn von unteren Einkommen steigt um 3,3%, der Lohn für Besserverdiener steigt um 3 Prozent an.
Damit ist den Metallern ein Abschluss über der Inflationsrate gelungen - diese lag zuletzt zwar bei überraschend hohen 2,7%, dürfte sich aber demnächst wieder etwas beruhigen. Nach Steuern und Inflation dürfte es aber wohl eher wieder nur eine Nulllohnrunde geworden sein.
Nachdem 2012 für die Metallindustrie aber nicht so gut läuft und 2013 auch nicht unbedingt ein blauer Himmel winkt, ist dieser Abschluss sicher ein solider Kompromiss.
Schon nächsten Mittwoch startet mit dem Handel die größte Sparte (über 500.000 Beschäftigte) mit den Kollektivverträgen - Abschlüsse zwischen 2 und 3 Prozent sind wohl zu erwarten.
Nichts gibt es 2013 "dank" Sparpaket ja für die meisten Beamten - auch die Pensionserhöhung 2013 wird mit der Formel "Inflationsrate minus 1%" nicht gerade dick ausfallen.
Weiters leider kein Thema: Die Anhebung der Kollektivverträge für jüngere Menschen (bzw. die Abflachung für ältere Arbeitnehmer). Jüngere Leute kommen immer häufiger mit dem Einkommen einfach nicht mehr aus - ältere Menschen sind auch ob der hohen Kosten lt. Kollektivvertrag für Firmen kein Thema mehr. Mit flacheren Kollektivverträgen (zugunsten jüngerer Arbeitnehmer) könnte man beiden Altersklassen wohl Gutes tun...
Ad hoc-Meldung - Oktober 2012