Dass die Nachrichten vom Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren eher traurig ausfallen werden, wurde bereits vor ein paar Monaten seitens AMS avisiert. Wie stark der Anstieg in den nächsten Monaten bzw. Jahren ausfallen wird, konnte natürlich noch nicht genau geschätzt werden. Aktuell weisen die Zahlen des AMS auf einen ziemlich starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen hin.
Der Oktober 2012 brachte jedenfalls einmal ziemlich miese Zahlen vom Arbeitsmarkt. Mit 322.805 arbeitslosen Menschen per Ende Oktober 2012 liegt diese Zahl um heftige 7,5% (oder 22.426 Personen) über den Vorjahreszahlen.
Sowohl bei den als "arbeitslos" geführten Menschen (249.912, +6,3%) als auch bei den Schulungsteilnehmern (72.893, +11,5%) gab es starke Zuwächse.
Besondes Männer (+8%) wurden im Oktober häufig arbeitslos - bei Frauen betrug der Zuwachs "nur" 4,5%. Wieder stark betroffene Gruppe: Ausländer (+11,1%), ältere Arbeitnehmer (+10,7%) sowie auch Behinderte. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stieg um drastische 26,1 Prozent.
Besonders stark angestiegen ist die Arbeitslosigkeit in den Branchen Gesundheitswesen (+13,5%) und bei den Leiharbeitern (+11,9%). Regionen mit Industrie (Oberösterreich +10,2%, Steiermark +8%, Niederösterreich +7,6%) verzeichnen starke Zuwächse bei den Arbeitslosen. In allen Bundesländern Österreichs stieg die Arbeitslosenraten an - mit +2,6% verzeichnete Vorarlberg noch den geringsten Anstieg.
Sehr schwach auch der Stellenmarkt: 28.520 offene Stellen beim AMS sind ein Minus von 7,7% zum Vorjahr.
Trotz Beschäftigungsrekord im Lande stieg die Arbeitslosenrate lt. nationaler Definition von 6,4% auf numehr 6,7% an - es drängen demnach immer mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt.
Auch wenn man angesichts der oben zu lesenden Zahlen gar nicht frohlocken sollte - im europäischen Vergleich steht Österreich nach wie vor sehr gut da.
Lt. EU-Definition ist die Arbeitslosenrate in Österreich mit 4,4% (September-Zahlen) nach wie vor die niedrigste in der Eurozone. Es folgt Luxemburg mit 5,2% Arbeitslosen. Negative Spitze ist wieder einmal Spanien mit 25,8% - dahinter folgt Griechenland mit 25,1%. Zahlen, die so rasch wohl kaum besser werden...
18,5 Mio. Menschen waren in den 17 Euro-Ländern per September arbeitslos - mit einer Arbeitslosenrate von 11,6% liegt man derzeit auf einem negativen Rekordhoch. 2011 war diese Euro-Zonen-Arbeitslosenrate noch bei 10,3% gelegen.
Auch in Deutschland ist das Jobwunder zu Ende: Mit 2,753 Mio. Arbeitslosen per Ende Oktober sind in Germany nunmehr wieder 16.000 Arbeitslose mehr registriert als noch ein Jahr davor. Das ist somit der erste Anstieg im Vorjahresvergleich seit Februar 2010 - und wird wohl leider nicht der letzte Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Deutschland bleiben. Der positive Trend ist nun auch in Deutschland gebrochen.
Die aktuellen Aussichten am Jobmarkt: Trüb bis winterlich.
Ad hoc-Meldung - November 2012