Die Zahlen der österreichischen Post sehen auch nach dem 3. Quartal 2012 recht brauchbar aus - Zuwächse bei fast allen wichtigen Kennzahlen wurden verzeichnet. Die Aussichten für die heimische Post sind jedoch nicht unbedingt nur rosig.
Mit 1,723 Mrd. Euro Umsatz liegt die Post nach 9 Monaten noch 1,7% über den Vorjahreszahlen - zum Halbjahr lag man allerdings noch 3,1% über dem Vorjahr. Hier versteckt sich allerdings auch eine Preiserhöhung im Vorjahr, die sich bei den Zahlen im 3. Quartal (und auch in den Folgequartalen) nicht mehr so deutlich auswirkt wie noch im ersten Halbjahr.
Das EBIT sieht mit 125,6 Mio. Euro (nach 109,5 Mio.) noch immer recht gut aus - immerhin ein Zuwachs von 14,7% gegenüber den Vorjahreszahlen. Sehr zufriedenstellend wohl auch der Periodengewinn: 94,9 Mio. (nach 78,9) Mio. Euro sind ein Zuwachs von immerhin 20,2 Prozent.
Das Ergebnis pro Aktie stieg auf 1,40 Euro, die Mitarbeiterzahl verringerte sich verhältnismäßig gering auf 23.260 (-1%) und die (nicht sehr relevante) Nettoverschuldung stieg von 61,5 Mio. Euro auf 91,3 Mio. Euro.
Teilweise hat der Verkauf der trans-o-flex Niederlande sowie trans-o-flex Belgien die Umsatzzahlen schon 2012 etwas gedrückt. 2013 wird es für die Post aber wohl ziemlich unmöglich, ähnlich gute Zuwächse zu landen. Sogar ein Halten der Umsätze wäre im nächsten Jahr wohl ein Erfolg.
Nachdem nämlich 2013 keine Tariferhöhung in Sicht ist, werden die Umsätze im (stagnierenden) Briefbereich vielleicht sogar wieder etwas rückläufig sein. Schon nach dem 3. Quartal stagniert hier der Umsatz bei 1,09 Mrd. Euro.
Im Paketbereich konnte noch ein Zuwachs von 2,3% (auf 632 Mio. Euro) erzielt werden - auch hier könnten die Zahlen 2013 schlechter aussehen: Die trüben Konjunkturaussichten werden wohl auch auf den Paketumsatz Auswirkungen haben.
Kann man 2013 das Ergebnis halten, wäre das schon ein großer Erfolg.
Für Aktionäre der Post besteht aber kein Anlass zur Panik - die Aktie der Post hat sich zuletzt wieder sehr stark gezeigt und könnte als sicheres Investment in unsicheren Zeiten weiter nachgefragt bleiben.
Ende Oktober bezahlte man sogar schon 31 Euro pro Aktie - am Donnerstag ging das Papier mit immer noch recht hohen 28,78 Euro aus dem Tag.
Preise, die ob der (relativ hohen) Sicherheit einer Post-Aktie und der brauchbaren Dividende durchaus gerechtfertigt sind. Höhenflüge sind aber in den nächsten Quartalen keinesfalls zu erwarten. Vielleicht sogar eine kleine Korrektur nach unten.
Ad hoc-Meldung - November 2012