Es scheint so, als würde sich der Energieverbrauch in Österreich schön langsam einpendeln. Die gute Nachricht zur trüben Stunde: Der energetische Energieverbrauch Österreichs ist lt. Statistik Austria im Vorjahr deutlich zurückgegangen.
Obwohl die Wirtschaft 2011 noch brauchbar gewachsen ist, sank der energetische Energieverbrauch Österreichs im Jahr 2011 auf 1.089.184 Terajoule (TJ). Ein Jahr davor betrug dieser noch 1.133.503 TJ - der bisher höchste Wert. Im Zuge der Wirtschaftskrise lag man 2009 mit 1.062.076 TJ zwar unter dem Wert von 2012 - eine Trendwende am Energiesektor ist allerdings nur sehr langsam in Sicht.
Der niedrigere Energieverbrauch hat natürlich mehrere Ursachen. So war der Energiebedarf fürs Heizen 2010 noch deutlich höher und höhere Ölpreise bzw. ökonomischere Motoren führten auch zu einem Verbrauchsrückgang von Benzin (-3,5%) und Diesel (-3,3%). Ganz klar rückläufig war auch der Heizölverbrauch (-19,9%), der Verbrauch von Gas zum Heizen (-11,8%) oder von Holz (-8,6%).
Während der Rückgang des Energiebedarfes im Verkehr bzw. der Industrie womöglich längerfristig anhält, ist in Sachen Heizen natürlich das Wetter sehr wesentlich für den Energieverbrauch eines Jahres. Der Rückgang bei (kaum mehr leistbaren) Ölheizungen und das Aufkommen von alternativen Energieträgern (Pellets, Photovoltaik, Erdwärme, Wärmepumpen aller Art etc.) wirkt sich aber schon leicht positiv auf die Energiebilanz aus.
So wurden 2011 10,986 Tonnen Mineralöl in Österreich verbraucht - 2010 waren es immerhin noch 11,6 Mio. Tonnen. Beim Gas wurden 2011 8,546 Mrd. m3 verbraucht, 2010 waren es lt. Jahresbericht der Mineralölindustrie 9,117 Mrd. Euro gewesen.
Negativ allerdings, dass auch 2011 die gesamten Energieimporte aus dem Ausland (vor allem Öl, Gas, Kohle) leicht steigend waren.
Der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Gesamtenergieverbrauch stieg im Vorjahr von 30,6% auf 31% - die Erzeugung von Strom im Lande war (auch ob schwacher Wasserführung, -10,9% bei Wasserkraft) um 8,5% sinkend. Mit 123.050 Terajoule deckte die Wasserkraft 55% der heimischen Stromerzeugung ab. Eine Bilanz, die 2012 -ob guter Wasserführung- deutlich besser ausfallen wird.
Windkraft hatte 2011 mit 6.964 TJ einen Anteil von 3,1% an der Stromerzeugung, Photovoltaik verzeichnete zwar tolle Zuwächse, war mit 627 TJ aber noch bei bescheidenen 0,3%. Windkraft und Photovoltaik werden aber auch 2012 deutlich zulegen.
In Summe sieht die Energiebilanz Österreichs 2011 aber gar nicht einmal so schlecht aus - ein strenger Winter kann diese zukünftig aber wieder rasch verhageln. Und die hohen Abhängigkeit von Auslandsexporten (Öl, Gas) wurde noch immer nicht wirklich seitens Wirtschafts- und Umweltministerium in Angriff genommen.
Ad hoc-Meldung - November 2012