Dass die neuesten Zahlen des AMS von Ende November 2012 negativ ausfallen würden, war ja schon klar. Dass der Anstieg bei den Arbeitslosen jedoch stärker ausfällt als noch in den Vormonaten Oktober und September, ist die negative Nachricht des Tages.
Mit 270.436 Arbeitslosen (+6,7% gegenüber dem Vorjahresmonat) und 74.085 Schulungsteilnehmern (+9%) sind somit derzeit 344.521 Menschen in Österreich ohne Beschäftigung - lt. EU-Berechnung sind dies (im internationalen Vergleich gute) 4,3%.
Die Arbeitslosigkeit betraf zuletzt eher Männer (+8,7%) als Frauen (+4,5%) - das liegt wohl auch daran, dass Unternehmen eher teures Vollzeitpersonal abbauen. Stark gestiegen auch die Arbeitslosigkeit bei Ausländern (+12,2%) und bei Älteren (+10,1%) - dramatisch angestiegen ist zuletzt auch die Anzahl der Lnagzeitarbeitslosen (+30,3%).
Auffallend schwache Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen (+13%), Leiharbeit (+12,4%).
Ein besonders hoher Anstieg der Arbeitslosenrate war in Oberösterreich (+11,2%) und in der Steiermark (+8,2%) zu beobachten - aber auch die anderen Bundesländer mussten durch die Bank höhere Arbeitslosenzahlen präsentieren.
Weiterhin schwächer auch das beim AMS bekannte Jobangebot: 25.454 offene Stellen sind schon bald ein Minusrekord.
Die Aussicht für den Jahreswechsel: Grau in Grau. Im Dezember kommt dann auch noch der (witterungsbedingt derzeit gar nicht so schlecht laufende) Bau dazu - die ersten Monaten 2013 werden in Sachen Arbeitslosigkeit besonders schlecht ausfallen. Aber auch für den Rest des Jahres 2013 muss man leider jetzt schon mit höheren Arbeitslosenzahlen rechnen.
Mit 10,7% Arbeitslosen im Oktober meldeten die EU-27 wieder einen Negativrekord. Noch schlimmer die Eurozone: 11,7% waren hier arbeitslos.
Da sind die 4,3% Österreichs (lt. statistisch sehr freundlicher EU-Definition) tatsächlich der Bestwert in Europa. Luxemburg folgt hier mit 5,1% an zweiter Stelle, für Deutschland wurden 5,4% errechnet. Aber auch im Jobwunderland Deutschland ist die gute Stimmung am Arbeitsmarkt schon längst gewichen - auch in Germany muss man für die nächsten Monate (wenn nicht Jahre) wieder mit mehr Arbeitslosen kalkulieren.
Minusrekorde werden aus Spanien gemeldet: 26,2% Arbeitslose im Oktober. Griechenland (ohne neue Zahlen) dürfte aber auch schon in dieser Gegend liegen.
Ist ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar? Leider nein...
Ad hoc-Meldung - Dezember 2012