Mit insgesamt 425.929 in Österreich neu zugelassenen KFZ (lt. Statistik Austria) wurde im Vorjahr zwar ein durchaus beachtlicher Wert erreicht - die Neuzulassungen von KFZ sind aber im Vergleich zum Rekordjahr 2011 (457.485) deutlich (um 4,6%) gesunken. Gab es 2009 noch 414.795 Neuzulassungen, 2010 schon 424.114 und 2011 die besagten 457.485, wurde Mitte 2012 der Zuwachs deutlich gestoppt.
Mit minus 19,7% im November 2012 und gar minus 19,7% im Dezember 2012 kann man derzeit sogar von einem schweren Einbruch in der heimischen Autoindustrie sprechen.
Ob guter Verkaufszahlen in den wichtigen Frühlings- und Sommermonaten sieht die Bilanz für 2012 am heimischen Automarkt so schlecht nicht aus. Der sich zuletzt zeigende Trend in Österreich (wie auch im übrigen Europa) ist eindeutig: Die Verkaufszahlen 2013 werden wohl deutlich unter den Werten aus 2012 liegen.
Bei den PKW gab es schon 2012 einen Rückgang der Neuzulassungen von 5,7% (336.010 nach 356.145 neuen PKW im Jahr davor).
Auch bei den Firmen wird gespart: 34.813 neue LKW waren ein Rückgang von 3,6% gegenüber 2011 und auch für 2013 ist hier eher mit rückläufigen Verkaufszahlen zu rechnen.
Nur Leichtmotorräder gingen 15,4% häufiger erstmals zur Zulassungsstelle. Motorräder stagnierten und Mofas gaben um 12,1% nach.
Die Diesel-Stinker haben sich 2012 wieder deutlich besser verkauft als neue Benzin-PKW. Zwar wurden um 2,6% weniger Dieselmotoren ausgeliefert als im Vorjahr, bei den Benzinern lag der Rückgang allerdings bei 9,9 Prozent.
Dieselfahrzeuge konnten somit den Anteil an den Neuzulassungen bei PKW auf 56,4% erhöhen, Benzinautos fielen auf 42,7% zurück. Die restlichen, bescheidenen 0,9% entfallen auf Autos mit Alternativantrieben (+27,8%).
Flopp des Jahres waren wohl die Elektroautos. Trotz einiger neuen Modelle kamen die Elektrofahrzeuge (wohl nach wie vor ob der geringen Reichweite) nicht an und verkauften sich sogar deutlich weniger als im Jahr davor. 427 nach 631 Elektroautos gingen 2012 an die Frau bzw. den Mann. Die Elektrorevolution am Automarkt findet derzeit also noch nicht statt.
Sehr wohl gut angekommen sind die Hybridautos, welche hauptverantwortlich für den Zuwachs bei den Alternativantrieben sind. 2.171 Stück davon (nach 1.310 im Jahr davor) gingen 2012 zur Erstzulassung. Hybrid (bzw. "Plug-In-Antrieb" oder "Range-Extender") scheint demnach das Zauberwort der Zukunft zu werden. Ganz von den fossilen Brennstoffen wird man aber mangels technischer Eignung reinen Batterienbetriebes wohl noch nicht so schnell wegkommen.
Ein kleines Lebenszeichen gab auch Erdgas von sich: 274 nach 262 neuen Erdgasmotoren gingen 2012 an den Start. Die meisten aber wohl von einschlägig tätigen Betrieben (wie Versorgern).
Auch 2012 war zu erkennen: Die Motoren von neuen KFZ sind deutlich sparsamer geworden.
Was Herrn und Frau Österreich wieder mehr dazu verleitet, Autos mit mehr Kilowatt (PS) zu kaufen. Die Ersparnis an der Tankstelle darf man dann gleich bei der Versicherung bzw. der motorbezogenen Versicherungssteuer ablegen...
Man darf schon gespannt sein, ob auch 2013 dieser Trend anhält.
Der Gebrauchtwagenmarkt blieb 2012 übrigens ziemlich stabil bzw. erzielte sogar Zuwächse: Mit 989.160 gebrauchten KFZ setzte es hier ein Zulassungsplus von 1,2%. Bei den PKW gab es hier ein Plus von 0,7% auf 808.384 Stück.
Es wäre wohl nicht erstaunlich, wenn am Gebrauchtwagenmarkt auch 2013 ein Plus resultiert. Die Neuwagenhändler müssen sich heuer aber wohl warm anziehen: Ein zweistelliges Minus ist nicht ausgeschlossen.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2013