Im 2. Halbjahr 2011 schockte die Erste Bank ihre Aktionäre und gab einen riesengroßen Abschreibungsbedarf bekannt. Ein solcher wurde auch heute bekanntgegeben - wiewohl sich die Dimension diesmal in Grenzen hält und nicht ganz überrascht kam.
Folgendes teilte die Erste Group Bank heute ad-hoc mit: "Die reguläre Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte, welche die Erste Group in ihrer Bilanz ausweist, hat ergeben, dass eine Abschreibung, hauptsächlich in Zusammenhang mit der rumänischen Tochterbank, BCR, aber auch anderen Beteiligungen im Ausmaß von EUR 300 Mio (vor Steuern) vorgenommen werden muss.
Dazu haben höhere Marktrisikoprämien und in der Folge gestiegene Abzinsungsfaktoren beigetragen, die in den Werthaltigkeitstests angesetzt wurden.
Basierend auf dieser außerordentlichen Maßnahme und dem vor kurzem bekanntgegebenen Verkauf der ukrainischen Tochterbank der Erste Group, erwartet die Erste Group für das Gesamtjahr 2012 einen Nettogewinn von ca. EUR 450 Mio. Die Erste Group bestätigt ihren zum dritten Quartal 2012 (30. Oktober 2012) bekannt gegebenen Ausblick für das Betriebsergebnis und die Risikokosten und wird der Hauptversammlung vorschlagen, sowohl das Partizipationskapital vollständig zu bedienen als auch eine Dividende für das Geschäftsjahr 2012 zu zahlen. Da Firmenwerte nicht in das regulatorische Kapital einfließen, wird die Erste Group zum Jahresende 2012 signifikant verbesserte Kapitalquoten ausweisen." Ende.
Nach 719 Millionen Verlust im Jahr 2011 sieht es demnach 2012 trotzdem noch deutlich besser aus.
Die Abschreibungen bei der Erste Bank weisen aber darauf hin, dass hier bei den Banken in den nächsten Jahren noch einiges an "Überraschungen" möglich ist.
Der Aktie der Erste Group Bank war die Ad-Hoc-Meldung fast egal: Mit 26,45 Euro lag man um 11 Uhr nur wenig unter dem Vortagesschluss.
Ad hoc-Meldung - Jänner 2013