Seit Ende 2011 rasseln die Zinsen unaufhörlich in die Tiefe - Kreditnehmer jubeln, Anleger fahren (bei konservativer Veranlagung) Jahr für Jahr Realwertverluste ein. Auch 2012 wird sich dies wohl nicht massiv ändern (niedrige Sparzinsen, niedrige Kreditzinsen) - sehr wohl könnte der massive Zinsrückgang in der Eurozone aber vorerst einmal zu Ende sein.
Schon in den letzten Wochen haben sich viele Referenzzinssätze (wiewohl von sehr niedrigem Niveau) etwas in die Höhe geschraubt. So stieg z.B. der oft verwendete 3-Monats-Euribor seit Mitte Dezember von 0,18 auf 0,20 Prozent/Basispunkte.
Auch der SWAP-Satz Euro 5 Jahre (z.B. bei manchen Krediten relevant) zog zuletzt sogar etwas stärker an und stieg im oben genannten Zeitraum von 0,75 auf 0,95 Basispunkte.
Der große Zinsrutsch scheint vorerst einmal gestoppt - wiewohl die Zinsen ohnehin kaum mehr absinken können. Mit weiterhin niedrigen Zinsen ist aber auch das Restjahr 2013 ziemlich sicher zu rechnen. Die Sekundärmarktrendite Bund liegt z.B. aktuell bei 0,95% - nahe am historischen Tiefststand. Vor einem Jahr lag diese noch bei 2,60% - seither ging es rasant nach unten.
Schon beim Tagesgeld- und Festgeld- bzw. beim Sparbuchvergleich der Geldmarie hat sich zuletzt gezeigt, dass die Banken die Zinsen gleichgehalten haben. Vielleicht steht in den nächsten Monaten ja auch wieder einmal das eine oder andere Zinsenplus am Programm. Die Sparer werden sich darüber freuen, die Kreditnehmer müssen sich aber wohl nicht wirklich fürchten.
Besonders lange Bindungen sollte man derzeit aber bei Sparprodukten nicht eingehen - vielleicht einmal die nächste Monate nur kurze Laufzeiten eingehen (bzw. auf Tagesgeldkonten bunkern) und erst dann veranlagen, wenn ein weiterer Zinstrend abzusehen ist. Gegenwärtig ist einmal Konsolidierung bei den Zinsen angesagt.
Die aktuellen Zinsen wären übrigens eine gute Basis für die Ausgabe von neuen Corporate-Bonds. Diesbezüglich ist es 2013 ja noch recht ruhig geblieben - das sollte sich aber in den nächsten Wochen ändern. Die Geldmarie bleibt für Sie diesbezüglich dran!
Ad hoc-Meldung - Jänner 2013