Vor einigen Jahrzehnten war das Fliegen noch eher wohlhabenden Menschen bzw. Geschäftsreisenden vorbehalten. In den 1980ern und 1990ern traten dann die ersten Billigfluglinien bzw. Alternativairlines an und bekämpften mit diversen Ticketaktionen auch so manches einstige "Fliegermonopol".
Schon recht bald kam Bewegung in die Preise von Flugtickets (und zwar nach unten) und so manche Airline verkaufte Tickets weit unter den tatsächlichen Kosten. Das Halten der Marktanteile stand bei der Preisgestaltung oft im Vordergrund und die Fluglinien unterboten sich mit teils abenteuerlichen Preisen.
Die Konsumenten freuten sich - ein Flugreise war plötzlich kein Luxus mehr und die Welt (bzw. der All-Inclusive-Club) wurde auch von einkommensschwachen Schichten via Flugzeug bereist.
In den letzten Jahren begann allerdings die große Bereinigung bei den Airlines. So manche Fluglinie ging in Konkurs (z.B. die Billigfluglinie Sky Europe), wurde übernommen und dann aufgelassen (z.B. Lauda Air) oder geriet nach einigen Erfolgsjahren etwas in Turbulenzen (z.B. Air Berlin).
Einstige Staatsbetriebe wurden notverkauft (AUA an Lufthansa), manche Billigfluglinien noch mit Gewinn verkauft (FlyNiki an Air Berlin) und schön langsam wurde auch der Rechenstift in den Airlines wieder häufiger gezückt.
Unrentable Strecken wurden aufgelassen oder optimiert, die Auslastung der Flugzeuge wurde nach Jahren wieder erhöht und die Kostenschraube beim einst so teuren Personal (z.B. AUA) kräftig nach unten gedreht.
Nun scheint die Welt der Airlines schön langsam wieder ins Lot zu kommen und die Vernunft bei der Preisgestaltung nimmt neue (für die Kunden eher unerfreuliche) Konturen an: Die Preise für Flugtickets steigen seit einiger Zeit wieder.
Schon im Dezember 2012 stellte die Statistik Austria eine Preissteigerung bei Flugtickets von 12,3% (zum Vorjahresmonat) fest - im Dezember 2012 waren es auch noch 9,3%.
Auch für 2013 ist ob Ticketsteuer, hoher Kerosinpreise und weiterer Preiserhöhungen von Airlines mit deutlich steigenden Flugpreisen zu rechnen. Wiewohl Fliegen 2013 noch kein Luxus ist und es wohl (im Verhältnis zum Einkommen) auch nicht mehr so rasch wird: Für die nächsten Jahre ist weiterhin mit eher steigenden Flugpreisen zu rechnen.
Die Kostenwahrheit beim Fliegen ist wieder im Kommen - viele neue Airlines am europäischen Markt (die die Preise wieder drücken könnten) sind in den nächsten Jahren wohl kaum in Sicht.
Große Zuwächse wird es demnach in der Flugbranche so rasch nicht mehr geben - das Errichten von neuen Landepisten in Europa sollten sich Flughäfen genau überlegen.
Ad hoc-Meldung - Februar 2013