Dass sich die heimischen Banken derzeit nicht wie die Made im Speck fühlen, dürfte schon bekannt sein. Hohe Abschreibungen (vor allem im Auslandsgeschäft), sinkende Zinsspannen, Bankensteuern und Eigenkapitalvorschriften seines EU machten im Geschäftsjahr 2012 auch der Raiffeisen Bank International (folgend RBI) so manche Probleme.
Die Raiffeisen Bank International gab heute die vorläufigen Zahlen (die endgültigen folgen dann am 10.4.2013) für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012 bekannt.
Aufgrund eines negativen 4. Quartals 2012 (117 Mio. Euro Nettoverlust bei 386 Mio. Risikokosten) landete das Ergebnis für 2012 nun deutlich unter dem Vorjahreszahlen. Offensichtlich hat man einige Abschreibungen noch ins alte Geschäftsjahr 2012 gepackt - um 2013 dann leichter ins neue Jahr zu starten.
Schon bei der Bilanzsumme sieht man ein leichtes Schrumpfen im Vorjahr: Standen 2011 hier noch 146,985 Mrd., ist die Bilanzsumme 2012 auf 136,117 Mrd. Euro geschrumpft.
Deutlich gesunken auch der Konzerngewinn der RBI: Nach 968 Mio. Euro im Jahr 2011 waren es 2012 "nur" noch 725 Mio. Euro.
Trotzdem zahlt die RBI ihren Aktionären eine höhere Dividende: 1,17 Euro sollen es (nach 1,05 für 2011) werden.
Bankaktien bleiben wohl auch 2013 eher volatile Titel: Die stark gesunkenen Zinsen haben zwar wohl auch höhere Abschreibungen verhindert (Kreditnehmer kommen derzeit halbwegs günstig davon) - die Zinsspanne ist aber im Vorjahr schon deutlich gesunken. Das erklärt auch, dass einzelne Banken (wie z.B. die Unicredit Bank Austria) in Zeiten von niedrigen Leitzinsen sogar von einseitigen Zinssatzerhöhungen bei Krediten sprechen...
Mit zuletzt 30,78 Euro scheint die RBI-Aktie aktuell fair bewertet zu sein. Heute könnten die geringeren Gewinne und das schwache 4. Quartal aber durchaus zu fallenden Kursen führen. Durchaus möglich, dass man die Aktie also heuer noch billiger bekommt - schon die Ergebnisse des 1. Quartals 2013 werden wohl den weiteren Trend bestimmen.
Ad hoc-Meldung - Februar 2013