Mit 77.700 Geburten im Jahr 2012 ist in Österreich zwar kein Geburtenboom ausgebrochen, die Zahl der Geburten hat sich aber erfreulicherweise sogar ein wenig gegenüber dem Jahr 2011 (und zwar um 541 Geburten) erhöht. Daraus resultiert nun auch eine leicht positive Geburtenbilanz für das Jahr 2012.
Bei der Geburtenbilanz werden von der Anzahl der Geburten die Sterbefälle eines Jahres abgezogen - das Wort "Geburtenbilanz" ist somit die hübsche Variante der Geburten-Todesfälle-Bilanz.
Wie die Statistik Austria heute bekanntgab, ist die Anzahl der Sterbefälle 2012 zwar um 3,5% (schaltjahrbereinigt: 3,2%) auf 77.153 Todesfälle gestiegen (ein Jahr davor waren es noch 74.576 Todesfälle gewesen), das Plus bei den Geburten konnte diesen Anstieg aber (noch) kompensieren. Es resultierte sogar eine positive Geburtenbilanz von +547.
In acht Bundesländern nahmen die Sterbefälle 2012 deutlich zu - einzig Salzburg hatte 1,7% weniger Todesfälle als im Jahr davor. Besonders deutlich die Zunahme der Todesfälle im Burgenland (+8%), was auf eine ältere Bevölkerungsstruktur hinweist.
Eine positive Geburtenbilanz gab es in Wien (+2.092), Tirol (+1.394), Vorarlberg (+1.185), Oberösterreich (+1.165) und Salzburg (+994). Niederösterreich (-2.536), die Steiermark (-1.537), Kärnten (-1.110) und das Burgenland (-1.100) dürfen sich hingegen ein wenig Sorgen machen...
Die positive Geburtenbilanz darf man jedenfalls als erfreuliche Nachricht sehen - diese wird sich auf Dauer wohl nicht mehr wiederholen lassen. Zu alt ist nämlich unsere Gesellschaft schon geworden (die Lebenserwartung steigt auch in Zukunft weiter), zu niedrige sind die Geburtenraten (1,4 Kinder pro Frau). Einzig Zuzug könnte (so dies gewünscht ist) ein weiteres Bevölkerungswachstum gewährleisten.
Erstaunlich hoch übrigens der Zuwachs bei den Eheschließungen im vorigen Jahr: 38.557 Eheschließungen sind ein Plus von 6,1%. Ob das auch in höheren Geburtenraten mündet, darf allerdings bezweifelt werden.
Ad hoc-Meldung - Februar 2013