In den letzten Tagen stand bei der Telekom Austria Vergangenheitsbewältigung auf der (medialen) Tagesordnung: 3 Ex-Mangager des Unternehmens wurden in Sachen Kursmanipulation pro Bonuszahlungen vorerst einmal zu Haftstrafen verdonnert, Ex-Chef Sundt hingegen ging frei. Aber auch Weichen für die Zukunft wurden gestellt: Der Vertrag von CEO Hannes Ametsreiter wurde um 3 Jahre (plus Option) verlängert.
Nach dem Paukenschlag im Telekom-Prozess am Mittwoch folgten nun am Donnerstag die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012.
Setzte es im Jahr 2011 noch einen dicken Verlust von 252,8 Mio. Euro, so konnte für 2012 immerhin ein Gewinn von 103,8 Mio. Euro erzielt werden.
Im hart umkämpften (und regulierten) Telekommarkt sank der Umsatz der Telekom Austria wieder um 2,8 Prozent - 4,230 Mrd. Euro wurden 2012 erlöst. Während es in Österreich und Bulgarien Umsatzeinbußen gab, konnte man in Weißrussland bzw. dem Segment "weitere Märkte" ( Slowenien, Serbien, Mazedonien) sogar an Umsatz zulegen, Kroatien blieb ziemlich konstant.
Das Betriebsergebnis lag bei 456,8 Mio. Euro, ein Jahr davor war es mit -7,6 Mio. noch leicht negativ gewesen.
Positiv auch die leicht gesunkene Nettoverschuldung der TKA - diese lag zum Jahresstart bei 3,25 Mrd. Euro (-3,9%).
Die Dividende für 2012 wurde schon (sinnvollerweise) auf 0,05 Cent pro Aktie heruntergeschraubt - mit den vorherigen Luxusdividenden von 0,38 Cent bzw gar 0,75 Cent in den Jahren davor (die man gar nicht verdiente) hat man das Unternehmen unnötig ausgehöhlt.
Für 2013 sind ob des anhaltend schwierigen Marktumfeldes weitere Kosteneinsparungen seitens Telekom Austria geplant. Schon 2012 reduzierte sich die Mitarbeiteranzahl um 771 Menschen auf 16.446. Für 2013 ist wohl eine ähnliche Reduktion zu erwarten.
Mit zuletzt 4,86 Euro liegt die Aktie der TKA derzeit ziemlich am Boden. So 2013 nicht wieder hohe Rückstellungen für Personalabbau oder Währungsverluste eintreten, könnte sich die Telekom Austria-Aktie aber durchaus wieder zu einem Kaufkanditaten mausern - viel schlimmer als zuletzt (auch bezüglich Nachrichtenlage) kann es ja auch kaum noch werden. Und in Österreich fällt mit Orange (von Drei gekauft) immerhin ein Konkurrent weg - der Preisverfall im Telekomsektor könnte damit zu Ende sein.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2013