Auch wenn seitens Erste Bank Group erst vor einigen Wochen wieder ein Abschreibungsbedarf von satten 300 Mio. Euro (vor Steuern) für 2012 bekanntgegeben wurde - das Jahr 2012 endete für die heimische Bank wieder deutlich im Plus.
2011 schockte die Erste noch mit einem Riesenverlust von 719 Mio. Euro (mehr als 1 Mrd. wurde plötzlich abgeschrieben) - das wiederholte sich 2012 nur in viel kleineren Dimensionen.
Für das Gesamtjahr 2012 wurde aktuell ein Nettogewinn von 483,5 Mio. Euro bekanntgegeben. Ob einem Periodenverlust von 113,8 Mio. Euro im 4. Quartal 2012 wurde das Ergebnis für 2012 somit nur ein bescheidener Erfolg.
Alle Banken müssen derzeit aber deutlich kleinere Brötchen backen: Das Marktumfeld ist überall zumindest "herausfordernd" - und so manche Kreditleiche liegt noch immer im Keller und muss erst gehoben werden.
Noch einige Daten der Erste Group für das abgelaufende Geschäftsjahr: Die Bilanzsumme stieg leicht auf 213,8 Mrd. Euro (+1,8%), der Zinsüberschuss lag mit 5,235 Mrd. um 6% unter dem Vorjahr, die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft sanken auf 1,98 Mrd. Euro (immer noch auf hohem Niveau), der Verwaltungsaufwand sank um 2,4% auf 3,757 Mrd. und das Betriebsergebnis fiel um 3,3% auf 7,23 Mrd.
Mit 49.381 Mitarbeitern ist man weiterhin klar auf Schrumpfkurs - vor allem in Rumänien, Ungarn und der Ukraine (bekannte Problemländer für Banken) wurde stark Personal abgebaut.
Auch für 2013 ist mit keinen Jubelzahlen seitens Banken zu rechnen - eher freut man sich als Anleger schon, wenn keine groben Abschreibungen anstehen. Seitens Erste Bank Group wird 2013 mit einem stabilen Ergebnis gerechnet.
Sehr positiv hat sich im vergangenen Jahr die Aktie der Erste Bank entwickelt. Vor 12 Monaten noch bei 18 Euro, sank der Wert bis in den Sommer noch (im Gefolge der Griechenland-Krise) auf 13 bis 14 Euro um im Herbst bzw. Winter dann kräftig Gas zu geben.
Nach Jahreshöchstkursen von über 26 Euro lag die Erste-Aktie am Mittwoch bei 23,75 Euro - ein fairer Wert, wie es scheint. Bocksprünge bei Bankaktien sind aber auch 2013 wohl kaum verwunderlich - Bankwerte also derzeit weiterhin eher nur für risikoreichere Portfolios...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2013