Im Vorjahr konnte sich der Flughafen Wien noch über Rekordpassagierzahlen freuen: 5% mehr Passagiere (über 22 Mio.) wurden am Flughafen Wien verzeichnet, ein absoluter Rekordwert für den Schwechater Flughafen.
Während Regionalflughäfen in Österreich zumeist deutlich runterschrieben, war Wien nach wie vor begehrter Lande- bzw. Transferplatz. Besonders der nahe und mittlere Osten und Osteuropa konnten zulegen.
2013 wird für den Flughafen Wien aber wohl nicht so glatt laufen - das deuten schon die Verkehrszahlen der ersten 2 Monate des neuen Jahres an, welche heute präsentiert wurden.
Schon im Jänner gab es bei den Passagierzahlen ein Minus von 1,7% - dieses führte man noch auf den harten Winter und die damit verbundenen Flugausfälle in vielen Regionen Europas zurück. Auch im Februar gab es wieder ein paar Flugausfälle und die Tatsache, dass 2012 ein Schaltjahr war (ein Tag länger im Februar) ließen die Passagierzahlen im Februar 2013 um 4% schrumpfen (was schaltjahrbereinigt nahezu idente Zahlen ergibt).
Der Jahresstart 2013 (Jänner und Februar) liegt somit mit 2.705.781 Passagieren um 2,9% hinter den Vorjahreszahlen.
Starke Rückgänge gab es bisweilen bei Transferpassagieren (-6,2%), Lokalpassagiere wurden nur um 1% weniger gezählt als im Vorjahr.
Nach wie vor sinkend auch die Luftfracht, welche bisweilen um 10,4% nachließ.
Wiewohl der Jahresanfang für die Flugbranche natürlich noch nicht wesentlich ist (die Sommermonate haben hier deutlich mehr Gewicht) - die großen Zuwächse kann man sich für 2013 wohl aufzeichnen. Schon das Halten der (guten) Vorjahreszahlen wäre für den Flughafen Wien wohl ein Erfolg.
Die für Wien wichtigen Airlines haben sich nämlich zuletzt fast ausnahmslos auf Diät gesetzt und sparen Flüge ein bzw. befüllen Flugzeuge besser. Auch steigende Ticketpreise werden 2013 wohl so manchen Urlaub eher via Auto oder Bahn antreten lassen - die Billigtickets werden hinkünftig wohl ein wenig seltener werden.
Trotz der aktuell eher trüben Konjunkturaussichten für die Flugbranche konnte die Aktie des Flughafen Wien im letzten Jahr gewaltig an Boden gutmachen und notierte zuletzt bei 47 Euro.
Die immerhin zumindest technisch geglückte Inbetriebnahme des Check-In-3 (ehemals Skylink) im Vorjahr brachte trotz einiger Negativschlagzeilen wieder ein wenig Ruhe ins Unternehmen - Abschreibungen und Kostendruck werden das Ergebnis des Flughafen Wien aber noch viele Jahre deutlich belasten.
Jammern ist aber keinesfalls angebracht - die aktuellen Verkehrszahlen sind immerhin knapp unter den Rekordständen...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2013