Anfang Mai 2012 ging in Wien Donaustadt das erste "Bürgersolarkraftwerk" in Betrieb - eine mittelgroße Photovoltaikanlage mit 500 kWp Leistung (ca. 500.000 kWh Jahresleistung) wurde via Wien Energie von Privaten finanziert, hinter dem Kraftwerk Donaustadt installiert und speist seitdem regelmäßig Ökostrom ein.
Es folgte dann noch 2012 die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage in der Leopoldau (Floridsdorf, 480 kWp) und am 8.4.2013 wurden schließlich 2 weitere Anlagen (Simmering mit 490 kWp und Liesing mit 500 kWp) in Betrieb genommen - passend, zum endlich sonnigen Wetter.
Die 4 Anlagen in Wien (+ eine Anlage in Hagenbrunn bei Wien) waren bei der Wien Energie sehr rasch ausverkauft - schon lange kann man sich aber für weitere Projekte vorregistrieren lassen.
Die Wien-Energie beabsichtigt in den nächsten Jahren noch einen deutlichen Ausbau der Solarenergie und bietet daher (auch gestärkt durch das positive Ergebnis bei der Volksbefragung in Wien) auch zukünftig neue Beteiligungen an.
Immerhin plant man bis 2030 einen Anteil von 50% an erneuerbarer Energie - das ist Wien noch sehr weit weg entfernt und hat auch erst kürzlich mit der erfolglosen Geothermie-Bohrung in Wien-Eßling einen derben und teuren Rückschlag erlitten. Nur mit Photovoltaik wird man dieses Ziel wohl nicht erreichen - es scheint aber ob des hohen Interesses seitens privater Investoren (die oft selbst nicht die Möglichkeit haben, eine Photovoltaik- oder Solaranlage zu installieren) durchaus viel Aufwind für die Sonnenenergie zu geben.
Ein Investment in Photovoltaikanlagen schien bis vor ein paar Jahren noch nicht sehr lukrativ. Ob der niedrigen Zinsen schieben aber immer mehr Privatanleger auch ein wenig Geld in neue Energien - insbesondere, da das Hauptrisiko bei den Bürgerbeteiligungen ohnehin die (normalerweise finanziell sehr solide dastehende) Energiegesellschaft trägt.
In Wien kostet z.B. ein halbes Panel 475 Euro - dafür gibt es jährlich 14,73 Euro Aussschüttung, welche bis max. 730 Euro an sonstigen Einkünften (Veranlagungsfreibetrag) pro Jahr nicht versteuert werden müssen. Das entspricht immerhin einer Rendite von 3,1% - also mehr als bei einem Sparbuch mit 4% (-25% KESt.). Und um die Bonität der Wien Energie muss man sich wohl nicht ernsthafter Sorgen machen als um so manche heimische Bank...
Die Laufzeit der Verträge geht auf ca. 25 Jahre, dann erhält man die Einlage zurück. Die Mindestlaufzeit beträgt 5 Jahre - bei vorzeitiger Kündigung verlangt die Wien-Energie 75 Euro Gebühr. Ein Risiko, auf das man sich wohl einlassen kann.
Aber nicht nur in Wien wird kräftig auf die Solar- und Photovoltaikanlagen gesetzt und mittels Bürger finanziert. Auch in Niederösterreich wurden seitens EVN schon Anlagen realisiert (passenderweise sogar rund um das "Atomkraftwerk" Zwentendorf) und sind laufend in Planung. Aktuell werden z.B. für das Sonnenkraftwerk Schönkirchen 3,33% p.a. versprochen.
Auch die Energie AG in Oberösterreich ist hat z.B. schon einige Anlagen in Finanzierung bzw. in Betrieb - in fast allen Bundesländern kann man aktuell bei den Landesgesellschaften in grünen Strom investieren. Und das zahlt sich erstaunlicherweise sogar doppelt aus!
Die hohen Zuwuchsraten bei der Energie aus Photovoltaikanlagen sind 2013 jedenfalls einmal garantiert.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - April 2013